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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Hörsaal A
12:00 - 13:00
Moderation:
Arlett Dölle, Die Techniker, Team Gesundheitsmanagement, Hamburg
Drei Praxisprojekte, die Senior*innen in ihrem jeweiligen Lebensraum in den Fokus setzen, präsentieren sich zu Beginn dieser Session in fünfminütigen Pitchs. Alle Vorhaben nehmen dabei dringliche Zukunftsthemen, wie die nachhaltige und gesundheitsfördernde Einbindung Älterer in kommunale bzw. soziale Strukturen im vorrangig ländlichen Raum genauer in den Blick. Im Anschluss an die Pitchs wird mit allen Teilnehmer*innen der Session vertieft, hinterfragt und diskutiert.
Das erste Projekt „Habe die Ehre“ zielt darauf ab, durch die partizipative Entwicklung und Implementierung zielgruppenspezifischer Angebote, die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Ruheständler*innen in der bayerischen Gemeinde Zell entscheidend zu steigern und damit gleichzeitig deren Einsamkeit zu reduzieren. Durch eine konsequente Vernetzung aller relevanter Akteur*innen soll der Erfolg und die Nachhaltigkeit des Vorhabens gesichert werden. Mit diesem Abstrakt werden wichtige Ergebnisse der Umsetzungsphase und Chancen für die Übertragbarkeit auf andere Gemeinden dargestellt.
Michaela Coenen, Ludwig-Maximilians-Universität München
Im Projekt „Gesund Altern und Pflegen im Quartier (GAP)“ wurde in acht ländlichen Regionen die Gesundheit von Älteren und pflegenden Angehörigen gefördert, indem die Bedingungen für ein gesundes Altern und Pflegen vor Ort durch den Aufbau gesundheitsfördernder Strukturen verbessert wurden. Um die auf- und ausgebauten Strukturen zu verstetigen, wurde für jeden Standort eine individuelle Strategie entwickelt und in sogenannten „Verstetigungswerkstätten“ diskutiert. Ziel: neue und bewährte Strukturen nach Projektende nachhaltig in Kommunen zu verankern. Der Input richtet sich an Praktiker*innen / Entscheidungsträger*innen, die einen Entwicklungsprozess anstoßen und ein lebenswertes Quartier für ältere Menschen und pflegende Angehörige gestalten möchten.
Sebastian Gottschall, AWO-Bundesverband e. V. Berlin
Im Jahr 2040 wird in Brandenburg fast jede dritte Person mindestens 65 Jahre alt sein, mit einem steigenden Anteil Alleinstehender. Deshalb setzt das letzte Projekt auf die „Umsetzung von Präventiven Hausbesuchen (PHB) in Brandenburg“. Persönliche Gespräche, in denen Bedarfe älterer Menschen ermittelt werden und die zu lokalen Unterstützungsangebote und sozialer Teilhabe informieren, sind ebenso Inhalt wie die Schaffung von Anreizen zur bedarfsgerechten Planung und Entwicklung der zielgruppenspezifischen Gesundheits- und Sozialinfrastruktur. Leitfadengestützte Interviews zeigen die Perspektive von Expert*innen auf und decken ein breites Spektrum unterschiedlicher Disziplinen ab. Übergeordnetes Ziel: partizipativ ein bedarfsbasiertes Konzept für die Umsetzung von PHB zu entwickeln.
Julia Scharfe, ZAF-BB - Zentrum für Alternsforschung, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB)
Henry-Ford-Bau (FU Berlin)
Garystraße 35
14195 Berlin
Email: kongress[at]gesundheitbb.de
Tel: +49(0)30 44 31 90 73