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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Audimax
14:15 - 15:45
Moderierende:
Per Knopfdruck Essen und Lebensmittel bestellen, die dann bequem von sogenannten Rider*innen nach Hause geliefert werden. Klingt praktisch, aber für die Beschäftigten in dieser Branche ist das alles andere als bequem oder sicher.
Stress im Straßenverkehr, das Arbeiten unter Zeitdruck, jeglichen Witterungsbedingungen ausgesetzt, überwacht von einem Algorithmus, das Tragen von schweren Taschen, die „hire and fire“-Personalpolitik der Unternehmen etc., und das Ganze bei einer Bezahlung, die gerade mal knapp über dem Mindestlohn liegt, das sind Probleme von denen Rider*innen berichten.
Der Job gilt als niedrigschwellig, da keine spezielle Ausbildung oder Vorkenntnisse und wenig bis keine Deutschkenntnisse erforderlich sind. Während es für manche ein flexibler Job ist (z.B. Studierende), ist für andere der Arbeitsvertrag Voraussetzung für ein Visum.
Arbeits- und Gesundheitsschutz scheinen von den (Sub-)Unternehmen vernachlässigt zu werden. Hinzu kommt, dass die Gründung von Betriebsräten i.d.R. von Unternehmensseite behindert wird/wurde, sodass Beschäftigte kaum oder wenig Einfluss darauf nehmen können, ob Gesetze, Verordnungen und Unfallverhütungsvorschriften durch die Arbeitgebenden eingehalten werden.
Am Beispiel der Zwei-Rad-Lieferdienste sollen Vor- und Nachteile der plattformbasierten Arbeit, einem stetig wachsenden Beschäftigungsbereich, aufgezeigt werden.
In der Veranstaltung soll eine Bestandaufnahme gemacht und diskutiert werden, was sich ändern muss, um die prekären Arbeitsbedingungen, die unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit der Rider*innen haben, zu verbessern.
Aus der Praxis
Aus Fachperspektive
Aus Fachperspektive sollen das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA), die Gewerkschaften Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) als Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung berichten. Welche Probleme treten am häufigsten auf? Wo besteht aus ihrer Sicht am meisten Unterstützungsbedarf?
Aus der Politik
Henry-Ford-Bau (FU Berlin)
Garystraße 35
14195 Berlin
Email: kongress[at]gesundheitbb.de
Tel: +49(0)30 44 31 90 73