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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Hörsaal B
16:15 - 17:15
Moderierende:
Christa Böhme, Deutsches Institut für Urbansitik,
Heike Köckler, Hochschule Gesundheit, Bochum
Gesundheitsrelevante Umweltbelastungen wie Lärm oder Schadstoffe in der Luft und gesundheitsbezogene Umweltressourcen – dazu gehören Grün- und Freiflächen – sind in den Städten sozial räumlich ungleich verteilt. Die Folge sind Mehrfachbelastungen bestimmter Quartiere und ihrer Bewohnerschaft durch Umweltprobleme und soziale Benachteiligungen. Vor diesem Hintergrund zielt der strategische Ansatz Umweltgerechtigkeit darauf ab, eine Konzentration von Umweltbelastungen in sozial benachteiligten Quartieren und Wohnlagen zu vermeiden oder abzubauen sowie ihren Bewohner*innen den Zugang zu Umweltressourcen zu ermöglichen. Im Forum soll erörtert werden, wie das Thema Umweltgerechtigkeit in der Kommune umgesetzt werden kann.
Im Forum wird dieser Frage mit wissenschaftlicher Perspektive (Forum, Teil I) und kommunalen Praxiserfahrungen (Forum, Teil II) nachgegangen.
Schlussfolgerung/Ergebnisse werden erwartet zu:
- notwendige Daten und Indikatoren, um mehrfachbelastete Quartiere zu identifizieren,
- geeignete Instrumente zur Schaffung von mehr Umweltgerechtigkeit in der Kommune,
- ressortübergreifender Kooperation für mehr Umweltgerechtigkeit,
- Beteiligungsprozesse für mehr Umweltgerechtigkeit (Verfahrensgerehtigkeit).
Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:
Das Forum vermittelt Strategien, Ideen und Praxistipps, wie sich Kommunen erfolgreich auf den Weg zu mehr Umweltgerechtigkeit machen können.
Die Stadt Kassel hat einen strategischen Ansatz entwickelt, um das Thema Umweltgerechtigkeit vor Ort auf den Weg zu bringen. Die Grundlage hierfür bildet eine gesamtstädtisch angelegte Analyse- und Konzeptarbeit. Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hat mehrfach belastete Quartiere identifiziert und die Anschlussfähigkeit von Umweltgerechtigkeit zu laufenden Programmen/Planungen herausgearbeitet. Die Umsetzung von Maßnahmen auf Quartiersebene hat der Magistrat der Stadt bereits beschlossen.
Die Stadt Marburg hat einen kleinräumigen Ansatz Umweltgerechtigkeit entwickelt. Dieser ist praxisorientiert in die Umsetzung des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ eingebettet. Umweltgerechtigkeit wird so im Verbund mit dem Handlungsfeld Gesundheit Teil der Integrierten Entwicklungskonzepte für zwei Programmgebiete und damit Grundlage für dort bereits umgesetzte und noch geplante Maßnahmen und Projekte.
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Email: kongress[at]gesundheitbb.de
Tel: +49(0)30 44 31 90 73