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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Senatssaal
16:15 - 17:15
Moderierende:
Kristine Görgen, Tafel Deutschland e.V.
Armutsbetroffene Menschen müssen mit wenig Geld deutlich mehr um eine gesunde und ausgewogene Ernährung ringen als der Rest der Gesellschaft. Eine gesunde nährstoffreiche Ernährung lässt sich mit einem geringen Budget nicht realisieren. Die Folge sind ernährungsassoziierte Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Adipositas. Hinzukommt der soziale Aspekt der Ernährung, also das gemeinsame essen und genießen mit anderen, was aufgrund der finanziellen Situation von armutsbetroffenen Menschen nicht realisierbar ist. Dies wiederum führt zu sozialer Ausgrenzung. Armutsbetroffene Menschen sind daher in mehrfacher Hinsicht gesundheitsgefährdet. Hier setzen die verschiedenen Projekte, die in Zusammenarbeit mit den Tafeln umgesetzt wurden, an.
Das Forschungsprojekt FINATA der Tafel-Akademie untersuchte den erschwerten Zugang zu erschwinglichen Lebensmitteln und leitet aus den Ergebnissen Maßnahmen für die Tafel-Arbeit vor Ort ab.
Das IN FORM-geförderte Projekt „Tafel is(s)t gesund und nachhaltig“ hat das Ziel, die Ernährungskompetenz von Tafel-Kundinnen und -Kunden sowie Tafel-Aktiven zu stärken. Hierfür wurden verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.
Das IN FORM-geförderte Projekt "KlimaFood" hat das Ziel, gesundheitsförderliche und klimafreundliche Ernährung alltagspraktisch zu vermitteln. Das Projekt will dabei vor allem die Menschen erreichen, die von Ernährungsbildung bisher zu selten profitieren.
Die Studie Food Insecurity Among Tafel Users (FINATA) ergab eine hohe Prävalenz der materiellen Ernährungsunsicherheit unter Tafel-Kund:innen. Doch was wissen wir über die soziale Dimension der Ernährungsunsicherheit und was können Tafeln zu deren Besserung beitragen? Der Beitrag stellt wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxisbeispiele vor und lädt zur Diskussion von Potentialen und Grenzen der Tafeln als Akteur in diesem Feld ein.
Es werden Maßnahmen, Ergebnisse und Erkenntnisse des von IN FORM geförderten Projekts „Tafel is(s)t gesund und nachhaltig" vorgestellt. Im Rahmen des Projekts wurden Ernährungsbildungssseminare für Tafel-Kund:innen (Erwachsene und Kinder), Fachbegleitungen für Tafeln mit Essensangebot sowie Aktionen in Kooperation mit KlimaFood entwickelt und umgesetzt.
KlimaFood - Lebensweltorientierte klimafreundliche und gesundheitsfördernde Ernährungsbildung vulnerabler Bevölkerungsgruppen
Katrin Lütjen, Europa-Universität Flensburg
Das über dreijährige IN FORM-Projekt KlimaFood entwickelt und etabliert Ernährungsbildungsangebote, welche zu einer gesundheitsfördernden und klimafreundlichen Ernährungsweise aktivieren. Die praxisnahen und motivierenden Angebote sollen vulnerable Personen, wie Tafel-Kund*innen, in ihren Lebenswelten erreichen und sie bei der Gestaltung einer nachhaltigen Ernährung in ihrem Alltag unterstützen. Es werden Maßnahmen und Ergebnisse, u.a. aus der Zusammenarbeit mit der Tafel-Akademie, vorgestellt.
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Tel: +49(0)30 44 31 90 73