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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Hörsaal A
14:15 - 15:45
Infolge der Klimakrise treten bereits jetzt verstärkt Extremwetterperioden auf. Insbesondere Hitze und Kälte belasten die Gesundheit von vulnerablen Gruppen wie Menschen in Wohnungslosigkeit und prekären Wohnverhältnissen. Bereits aktuell gehen einige Expert:innen davon aus, dass mehr wohnungslose Menschen an Hitze sterben als an Kälte. Gerade in den letzten Jahren nehmen neben „klassischen“ Kältehilfe-Angebote auch Hitzehilfeangebote in der Wohnungsnotfallhilfe zu. Auch sind die Kommunen neben dem Erarbeiten von kommunalen Anpassungsstrategien angehalten bis 2025 sog. kommunale Hitzeaktionsplänen zu erarbeiten. Wir wollen in diesem Fachforum diskutieren:
Besondere Gesundheitslage von Menschen in Wohnungsnot und Extremwetter
Das Leben in Wohnungsnot ist häufig mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen verbunden und führt zu hoher Morbidität und Mortalität. Hitze und Kälte stellen in dieser besonderen Lebenslage eine zusätzliche Belastung dar. Ein verbesserter Zugang zu medizinischer Versorgung sowie fundierte Kenntnisse im medizinischen Regelsystem über die besonderen gesundheitlichen Belastungen bilden eine wichtige Grundlage für Kälte- und Hitzehilfeangebote.
Die Sommer(not)hilfe für wohnungslose Menschen in der Landeshauptstadt Hannover
Dreh- & Angelpunkt der Sommer(not)hilfe ist Netzwerkarbeit. Dabei eingebunden sind Angebote der Wohnungslosenhilfe, ehrenamtlich Engagierte, aber auch Partner*innen abseits des klassischen „Wohnungslosennetzwerkes“. Zentrale Themen:
Praxisbericht aus Berlin
Die IB Berlin-Brandenburg gGmbH betreibt in Berlin seit einigen Jahren die Kältehilfe und hat im Jahr 2022 berlinweit die erste Hitzehilfe eröffnet. Wir möchten einen Einblick in die Arbeit von zwei niedrigschwelligen Angeboten für obdach- und wohnungslose Menschen gewähren und die Herausforderungen von Hitze und Kälte für die Menschen aus der Praxis darstellen. Im Anschluss stehen wir für Fragen zur Verfügung.
Erfahrungen der Hilfen bei Hitze und Kälte aus NRW
Seit dem Winter 2018/19 stellt das nordrhein-westfälische Sozialministerium finanzielle Mittel zur „Kälte- und Winternothilfe für wohnungs- und insbesondere akut obdachlose Menschen“ bereit. Im Sommer 2022 kamen im Rahmen der Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ 250.000 Euro für Schutzmaßnahmen in der warmen Jahreszeit als sog. „Sommer/Hitzehilfe für Obdachlose“ hinzu. Damit konnten z.B. Sonnensegel, Trinkwasserbrunnen und Trinkflaschen beschafft und verteilt werden.
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