Herzlich willkommen

Jetzt anmelden

Schon angemeldet?

Hier Einloggen

Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.

Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält. 

Kongressprogramm

Clearingstellen und Anonymer Behandlungsschein für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz: Problem gelöst?

Hörsaal A

10:30 - 12:00

Moderierende:

Nele Wilk, Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.,

Ingo Neupert, Hochschule RheinMain)

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Fehlender oder nicht ausreichender Krankenversicherungsschutz bedeutet für die Betroffenen Exklusion vom medizinischen Versorgungssystem und stellt für einen relevanten Bevölkerungsteil eine massive Barriere bei der Verwirklichung von gesundheitlicher Chancengleichheit dar. Ausgehend vom Engagement einiger Initiativen haben einzelne Bundesländer/Kommunen in den vergangenen Jahren Clearingstellen für Gesundheit als spezifische Beratungsstellen etabliert. Sie unterstützen Menschen auf ihrem Weg ins reguläre Gesundheitssystem, indem sie mit ihnen ihre Leistungsansprüche identifizieren und ihnen dabei helfen, diese durchzusetzen. Solange keine Anbindung im Regelsystem hergestellt ist, stellen sie in einigen Bundesländern Kostenübernahmen für notwendige medizinische Behandlung, z.B. in Form eines Anonymen Behandlungsscheins aus. In diesem Forum wollen wir das Ausmaß und die Folgen der Problematik "fehlende Krankenversicherung" in Deutschland darlegen und die von einigen Bundesländern/Kommunen gewählten Lösungsansätze der Clearingstellen und Anonymen Behandlungsscheine vorstellen. Das Forum soll einen Raum bieten, das Potenzial dieser "Insellösungen" für eine gleichwertige medizinische Versorgung kritisch zu diskutieren und darüber in den Austausch zu kommen, welche politischen Veränderungen es in Bezug auf Clearingstellen und darüber hinaus braucht, damit das Recht auf Gesundheit für alle in Deutschland verwirklicht wird.

Erkenntnisse zu Menschen ohne Krankenversicherung aus dem Ärzte der Welt Gesundheitsreport 2023

Janina Gach, Ärzte der Welt e.V.

Einführend werden Vertreter*innen der NGO Ärzte der Welt Zahlen und Fakten aus ihrem aktuellen Gesundheitsreport vorstellen. Jährlich veröffentlicht die Organisation Daten aus ihren medizinischen Anlaufstellen und Behandlungsbussen für Menschen ohne KV, um einen Einblick zu gewähren, welche Menschen in Deutschland von Gesundheitsversorgung ausgeschlossen sind, in welchen Lebensbedingungen sie sich befinden und mit welchen medizinischen Problemen sie die ehrenamtlichen Ärzt*innen aufsuchen.

Flickenteppich Clearingstellen: Was wir haben und was es bräuchte?

Noha Peitzmann, Clearingstelle Bonn

Als Ansatz zur Teilhabe und Chancengerechtigkeit für Menschen ohne Krankenversicherung sollen in dem Beitrag die konzeptionellen Hintergründe der Clearingstellen und deren Umsetzung dargestellt werden. Mit der Gründung der BACK im Jahre 2022 kommt es zu einer verstärkten Vernetzung der Clearingstellen. Aus der Zusammenarbeit entstehen politische Forderungen hinsichtlich der Zugänge zu Gesundheitsdiensten sowie Wissen zum Aufbau von Clearingstellen und den erforderlichen fachlichen Kompetenzen.

Anonymer Behandlungsschein: Besser als nichts oder Parallelsystem?

Carola Wlodarski-Şimşek, Anonymer Krankenschein Thüringen und

Louise Zwirner, Clearingstelle Berliner Stadtmission

Der Beitrag fokussiert das lokal begrenzte Angebot des Anonymen Behandlungsscheins. Ausgehend von in den einzelnen Clearingstellen unterschiedlichen Vergabepraktiken und Zugängen, den finanziellen Limitationen, Barrieren in der Umsetzung sowie den Praxiserfahrungen erfolgt eine Bestandsaufnahme. Hierauf basierend sollen in einer kritischen Reflexion die Potentiale sowie Grenzen des Anonymen Behandlungsscheins für eine gleichwertige medizinische Versorgung der Betroffenen diskutiert werden.

Die Verwirklichung der Gesundheitsversorgung für Alle in Deutschland und die zukünftige Rolle des ÖGD

Maria Wirth und Frau Kristina Ivanova Gesundheitsamt Stadt Frankfurt

Zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens und strukturelle Diskriminierung tragen zum Anstieg der Zahl von Menschen ohne Krankenversicherungsschutz bundesweit bei. Über niederschwellige Ambulanzen kann teilweise eine lückenhafte medizinische Grundversorgung ermöglicht werden. Im Beitrag werden bestehende Lösungsansätze beschrieben und Handlungsoptionen für den ÖGD skizziert. Um Versorgungslücken identifizieren und adressieren zu können, braucht dieser sowohl Kompetenzen als auch Ressourcen.

 

Themenfelder
  • Migration und Flucht
  • Versorgung, Selbsthilfe, Patientinnen und Patienten
  • H5 - Gesundheitsdienste
Sprecher*innen
Louise Zwirner
Clearingstelle Berliner Stadtmission
Janina Gach
Ärzte der Welt e.V.
Kristina Ivanova
Gesundheitsamt Stadt Frankfurt
Noah Peitzmann
Anonymer Krankenschein Bonn e.V.
Carola Wlodarski
Anonymer Krankenschein Thüringen
Nele Wilk
Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.
Maria Wirth
Stadt Frankfurt
Prof. Dr. Ingo Neupert
Hochschule RheinMain

Veranstaltungsort - Präsenzteil

Henry-Ford-Bau (FU Berlin)

Garystraße 35

14195 Berlin

 

Kontakt

Email: kongress[at]gesundheitbb.de

Tel: +49(0)30 44 31 90 73

Veranstaltungsort - Präsenzteil

Henry-Ford-Bau (FU Berlin)

Garystraße 35

14195 Berlin

 

Kontakt

Email: kongress[at]gesundheitbb.de

Tel: +49(0)30 44 31 90 73