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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
UBA Hörsaal
10:30 - 12:00
Moderierende:
Gerlinde Schmidt-Hood, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung
Familien sind – nicht erst seit der Pandemie – sehr gefordert. Familien mit geringem Einkommen noch mehr. Im Zentrum der öffentlichen Debatte stehen Fragen nach direkter Förderung von Kindergesundheit und Fragen nach der Verbesserung struktureller Aspekte, z.B. in Bildungseinrichtungen wie Kita und Schule sowie in Beratungs- und Unterstützungsangeboten.
Für eine breit angelegte Debatte braucht es mehrere Perspektiven, die die Diskussion anregen und neue Impulse anbieten. Das soll in der geplanten Session passieren. Hierzu werden Projekte vorgestellt, die zum einen die Kindergesundheit, die Eltern- bzw. Müttergesundheit und gesundheitsförderliche Aspekte nachhaltiger Ernährungsbildung aufgreifen.
Die Beteiligten dieser Session freuen sich auf eine intensive lebendige Diskussion!
Gesundheitsbelastung von Müttern: hochrelevant - wenig beachtet
Mütter müssen funktionieren. Oft kompensieren sie, wenn andere ausfallen. Das zeigte sich in Corona-Pandemie deutlich. Wenn sie ausfallen, entsteht eine große Lücke und sie haben ein schlechtes Gewissen. Die Gesundheit von Müttern rückt bei den Müttern selbst, aber auch in der Gesellschaft oft in den Hintergrund. Hilfsangebote zielen meist darauf ab, die Mütter schnell wieder fit zu machen, sei es durch Verhaltensoptimierung oder Medikamente. Die Bedingungen, die Mütter in Erschöpfungskreisläufe geraten lassen, werden selten betrachtet. Aber nur wenn das geschieht, lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln. Dazu will der Vortrag einen Beitrag leisten.
Dagmer Hertle, Barmer
Studienergebnisse zur nachhaltigen Ernährung in Familien
Familiengesundheit und die öffentliche politische Debatte brauchen neue Perspektiven und Impulse, weil ein „weiter so“ die Benachteiligung manifestiert. Wohin kann die Reise gehen, die verschiedene zukunftsrelevante Aspekte wie z.B. Fragen des Klimaschutzes berücksichtigt? Studienergebnisse zur nachhaltigen Ernährung der AOK Familienstudie geben Hinweise darauf, wie gesundheitsförderlicher Familienalltag gestaltet und begleitet werden kann, der eine klima- und umweltfreundliche Ernährungskompetenz von Familien stärkt. Und welche strukturellen Veränderungen nötig sind
Anke Tempelmann, AOK Bundesverband
AUStauschZEITEN - wie Kinder mit gesundheitlichen Belastungen und ihre Familien gestärkt werden können
Ein dritter Beitrag befasst sich damit, wie Eltern von Kindern mit gesundheitlichen Belastungen möglichst niedrigschwellig erreicht und unterstützt werden können. Der Beitrag basiert auf den Erfahrungen aus dem Projekt AUStauschZEITEN, das von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. durchgeführt wird. AUStauschZEITEN bietet Eltern von Kindern mit gesundheitlichen Belastungen die Möglichkeit, sich in 4 Treffen auszutauschen und den Blick darauf zu werfen, wie sie und ihre Kinder gestärkt werden können.
Svenja Rostosky und Lena Jacobi, Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.
Henry-Ford-Bau (FU Berlin)
Garystraße 35
14195 Berlin
Email: kongress[at]gesundheitbb.de
Tel: +49(0)30 44 31 90 73