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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Hörsaal D
13:15 - 14:45
Moderierende:
Thomas Claßen, Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW),
Katharina Böhm, HAGE – Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.,
Veronika Weilnhammer, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Die Zunahme an Hitzeperioden in Deutschland bedingt eine erhöhte Morbidität und vorgezogene Mortalität der Bevölkerung. Über die bekannten gefährdeten Gruppen (z.B. Ältere, Kinder, Schwangere) hinaus sind auch marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie sozioökonomisch Benachteiligte, isoliert Lebende oder Personen ohne Obdach sowie Stadtbewohner:innen besonders stark betroffen.
Der Umgang mit Hitze stellt eine komplexe Herausforderung für das Gesundheitswesen allgemein und den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) im Besonderen dar. Dies betrifft z.B. die Gesundheitsversorgung, eine klimasensible, bürgernahe, zielgruppengerechte Kommunikation und den Schutz der Bevölkerung vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze u.a. im Rahmen einrichtungsbezogener Hitzeschutz- und kommunaler Hitzeaktionspläne.
Um den Herausforderungen adäquat begegnen zu können, ist ein Zusammenwirken verschiedener Akteure erforderlich. Auf Landesebene können für gesundheitsbezogene Hitzemaßnahmen ein zentraler Rahmen gespannt und übergreifende Maßnahmen ergriffen werden, welche auf kommunaler Ebene spezifiziert und umgesetzt werden.
Methode:
Im Workshop werden zunächst mittels Poster aus den Ländern Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen Strategien für gesundheitsbezogene Hitzemaßnahmen vorgestellt. Zugänge zu besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen und bedarfsorientierte Unterstützungsleistungen für Kommunen stehen im Fokus. In einem Worldcafé-Format findet dann ein Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmenden dahingehend statt, welche konkreten Maßnahmen in Kommunen, Einrichtungen und weiteren Ländern ergriffen werden und welchen Beitrag übergreifende Maßnahmen auf Landesebene leisten können. Die Ergebnisse werden dokumentiert.
Gesundheitsbezogener Hitzeschutz in Nordrhein-Westfalen – Konzept und Umsetzung
Isabelle Liebchen, Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW)), Katharina Müller, Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW))
Seit 2023 werden verschiedene Kernmaßnahmen zur Stärkung des gesundheitsbezogenen Hitzeschutzes in NRW umgesetzt. Das LZG.NRW übernimmt als Landeskoordinierungsstelle eine Schlüsselrolle u.a. mit folgenden Aufgaben:
Hessischer Hitzeaktionsplan – Entwicklung und Umsetzung
Katharina Böhm, HAGE – Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V., Ann-Kathrin Piro, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Hessen hat als erstes Bundesland einen Landeshitzeaktionsplan entwickelt. Im Beitrag werden sowohl der Entstehungsprozess als auch die aktuelle Umsetzung auf Landesebene vorgestellt. Dabei wird insbesondere die Rolle der Gesundheitsförderung beleuchtet und Klimagesundheitsförderung als zentrales Element der Hitzeaktionsplanung diskutiert.
Gesundheitsschutz im Klimawandel – Rolle des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittesicherheit (LGL)
Veronika Weilnhammer, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Im Dezember wurde das Bayerische Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz im Klimawandel am LGL gegründet und seither aufgebaut. Einer von drei Schwerpunkten: die bayerischen Kommunen bei der Erarbeitung von Hitzeanpassungs- bzw. Hitzeschutzkonzepten mit verschiedenen Angeboten zu unterstützen. Zudem ist die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK) Teil des Kompetenzzentrums. Der ressortübergreifende Austausch und die entsprechende Vernetzung ist zentraler Fokus.
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