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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Hörsaal B
16:45 - 18:15
Moderierende;
Johanna Offe und Janina Gach, Ärzte der Welt
Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat sich Deutschland dem Ziel verschrieben, „allgemeine Gesundheitsversorgung für alle Menschen (Universal Health Coverage, UHC)“ zu erreichen. Dies ist dann erreicht, wenn alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu sämtlichen notwendigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten haben – ohne Barrieren und Diskriminierung sowie unabhängig von individuell verfügbaren finanziellen Mitteln.
In Deutschland haben mehr als eine Million Menschen keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung, weil sie Beitragsschulden haben oder – wie z.B. Asylsuchende und erwerbslose EU-Bürger*innen – von der GKV ausgeschlossen sind. Sprachbarrieren und Diskriminierung im Gesundheitswesen verhindern darüber hinaus oftmals eine angemessene Behandlung. Die Trennung zwischen PKV und GKV führt zu einer hohen Komplexität, schafft Anreize zur Ungleichbehandlung und unterwandert das Solidaritätsprinzip der GKV.
Seit vielen Jahren fordern zivilgesellschaftliche Akteure, dass gesetzliche und praktische Hürden abgebaut werden, damit alle Bevölkerungsgruppen Zugang zum Regelgesundheitssystem bekommen. Allerdings weisen die Ausschlüsse auch auf grundlegende Probleme in eben diesem Regelgesundheitssystem hin, sowohl im Hinblick auf eine niedrigschwellige Primärversorgung als auch im Hinblick auf ein wirklich solidarisches Finanzierungskonzept.
Wie kann UHC in Deutschland sichergestellt werden? Mit dem Fokus auf marginalisierte Bevölkerungsgruppen sollen im Fachforum Modelle niedrigschwelliger Versorgung sowie einer umfassenden solidarischen Krankenversicherung vorgestellt und diskutiert werden.
Henry-Ford-Bau (FU Berlin)
Garystraße 35
14195 Berlin
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Tel: +49(0)30 44 31 90 73