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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
Hörsaal A
16:45 - 18:15
Moderierende:
Claudia Tobis, BARMER
Jens Krug, BARMER
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird zukünftig erhebliche Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger haben. In erster Linie wird es darauf ankommen, die digitale Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung so zu stärken, dass möglichst alle Bevölkerungsgruppen von den Chancen der Digitalisierung profitieren und ihre Risiken besser einschätzen können. In einem ersten Schritt wurde das Schulungsprogramm "KundiG - Klug und digital durch das Gesundheitswesen" von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der BAG SELBSTHILFE und der NAKOS gemeinsam mit der BARMER für die besonderen Bedürfnisse und Bedarfe von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Selbsthilfeaktiven entwickelt und erprobt. Damit soll ein Empowerment-Prozess für Selbsthilfeaktive im Kontext der Digitalisierung des Gesundheitswesens vorangetrieben werden.
Das Schulungsprogramm ist modular aufgebaut und basiert auf einem Manual mit dazugehörigen Materialien. Zur Umsetzung des von der MHH evaluierten Programms werden in einem weiteren Schritt Kursleitungen geschult, die die Kurse online oder in Präsenz umsetzen können. Darüber hinaus werden Kurse von den Projektpartnern bei unterschiedlichen Zielgruppen erprobt und evaluiert.
Im Rahmen des Diskussionsforums soll das Konzept des Programms und dessen Umsetzung vorgestellt und diskutiert werden. Gerade im Kontext "Armut und Gesundheit" ist dabei die Frage aufzuwerfen, welche Gelingensfaktoren zusätzlich in die Betrachtungen mit einzubeziehen sind, wenn man die Situation finanziell schlechter gestellter Selbsthilfeaktiver in den Blick nimmt. Auch dieser Frage soll nachgegangen werden.
Umsetzung des "KundiG"-Programms bei Versicherten einer Krankenkasse
Gabriele Seidel, MHH
Die gesetzlichen Krankenkassen haben die Aufgabe, die digitale Gesundheitskompetenz ihrer Versicherten zu fördern. Vor diesem Hintergrund wurde das Schulungsprogramm "KundiG" für BARMER Versicherte modifiziert und evaluiert. Dafür wurden Kursziele, Inhalte, Didaktik und Materialien angepasst. Das Programm wurde in 8 Kursen mit je zwei qualifizierten Kursleitungen durchgeführt. Motivation, Zufriedenheit mit dem Kurs, Wissensentwicklung und digitale Gesundheitskompetenz wurden evaluiert.
Die Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz zur Verbesserung der Situation chronisch kranker Menschen
Martin Danner, BAG
Chronisch kranke Menschen gelten als besonders vulnerable Gruppe. Gerade für diese Menschen ist die Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz wichtig. In einem zunehmend digitalen Gesundheitswesen entstehen Chancen und Risiken bei der Nutzung digitaler Anwendungen und Kommunikationskanäle. In der aktuellen Phase werden die KundiG Kurse durch Kursleitungen der BAG SELBSTHILFE erprobt. Zudem wird die regelmäßige Aktualisierung sowie eine barrierefreie Umsetzung des Curriculums sichergestellt.
Digitale Gesundheitskompetenz durch Selbsthilfe verbessern
Katarzyna Thabaut, NAKOS
In Selbsthilfegruppen lernen Betroffene Strategien im Umgang mit Krankheit und Belastungen. Die NAKOS setzt sich im KundiG Projekt dafür ein, Lücken in der digitalen Gesundheitskompetenz zu schließen. Im Projekt wurden Mitarbeitende der NAKOS und der Kontaktstellen zu Kursleitungen geschult und 4 Kurse für Vertretungen der Selbsthilfe angeboten, die wissenschaftlich evaluiert wurden. Dabei wurden die Materialien angepasst. Zudem wird ein Konzept zum Ausrollen in der Selbsthilfe entwickelt.
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