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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.

Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält. 

Kongressprogramm

Seelisch gesund Aufwachsen in besonderen Lebenssituationen

H2 Lebenswelten V

10:45 - 11:45

Moderierende:

Dorotheé Remmler-Bellen - Berufsverband der Präventologen e.V.

In drei Beiträgen werden Projekte vorgestellt, die zum seelisch gesunden Aufwachsen beitragen wollen und hierzu unterschiedliche Aspekte wie das Setting Kommune, den Übergang zwischen Schule und Beruf, sowie die Frage nach Teilhabe und Umweltgerechtigkeit. Anschließend wollen wir zur Frage, wie seelisch gesundes Aufwachsen gelingen kann in den Austausch gehen.

"GROW HAPPY NBG – Seelisch gesund Aufwachsen im Stadtteil" ein Projekt zur Förderung der seelischen Gesundheit von jungen Menschen in Nürnberg

Annika Herbert-Maul, Katharina Seebaß, Maria Forkel, Antonia Frankenberger, Nils Knodt, Janina Barth, Melanie Schmich - Gesundheitsamt Nürnberg

Hintergrund: 

In Folge der Corona-Pandemie haben psychosoziale Erkrankungen / Belastungen bei Kindern und Jugendlichen zugenommen und gesundheitliche Ungleichheiten haben sich verschärft. Dies macht einen dringenden Handlungsbedarf deutlich, denn ab der frühen Kindheit werden wesentliche Weichen für die lebenslange psychische Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit gestellt. Neben Kitas und Schulen ist die Kommune ein wichtiges Setting für die Förderung der psychischen Gesundheit dieser Zielgruppe.

Projektbeschreibung: 

Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „GROW HAPPY NBG“ am Gesundheitsamt Nürnberg konzipiert und wird seit Anfang 2023 für vier Jahre von der AOK Bayern gefördert. Ziel ist es, in vier sozial angespannten Quartieren, Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen (0-25 Jahre) umzusetzen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe, der Stadtteilkoordination und Praxispartnerinnen / Praxispartnern. So sollen z.B. Maßnahmen zur Psychoedukation, Resilienzförderung, Gewaltprävention, Elternbildung sowie Multiplikatorenschulungen realisiert werden. Ein weiteres Ziel des Projekts ist der Aufbau von stadtteilbezogenen Präventionsnetzwerken, um die Projektverstetigung abzusichern und die Förderung der psychischen Gesundheit der Zielgruppe in den Fokus zu rücken. Neben dem Präventionsdilemma besteht eine wesentliche Herausforderung darin, langfristige Netzwerkstrukturen aufzubauen, obwohl viele potenzielle Praxispartnerinnen und Praxispartner im Projektgebiet aufgrund der hohen Arbeitsbelastung über geringe zeitliche Kapazitäten verfügen. Beim Projektvortrag soll der Umgang mit diesen Herausforderungen sowie Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden.

 

Im "Dauerkrisenmodus" – wie junge Menschen im Übergang Schule – Beruf in ihrer Resilienz gestärkt werden können

Svenja Rostosky, Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.

Die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ (Schnetzer, Hampel & Hurrelmann 2023) spricht von der „Jugend im Dauerkrisenmodus“. Die vielfältigen aktuellen Krisen – die Corona-Pandemie, die Klimakrise, der Angriffskrieg auf die Ukraine – wirken sich auf die psychische Gesundheit von jungen Menschen aus.

Der Handlungsbedarf, die psychische Gesundheit von jungen Menschen zu stärken, ist besonders seit der Corona-Pandemie stark angestiegen.

Hier setzt das Projekt „Landungsbrücke – Ich gehe meinen Weg“ an. „Landungsbrücke“ verfolgt das Ziel, das seelische Wohlbefinden von jungen Menschen im Übergang Schule – Beruf zu fördern. Denn vor allem junge Menschen in Übergangssituationen blicken–laut der „JuCo 2“–Studie besorgt in die Zukunft (Andersen, Heyer, Lips et al. 2020).

„Landungsbrücke“ richtet sich an Fachkräfte, die mit jungen Menschen im Übergang Schule – Beruf zusammenarbeiten. Diese werden darin unterstützt, die Resilienz und die psychosozialen Ressourcen der jungen Menschen zu fördern. Um nachhaltige und strukturelle Veränderungen in den beteiligten Lebenswelten (z.B. berufsbildende Schulen, Betriebe, Träger der Jugendhilfe) zu schaffen, steht der Transfer der Projektinhalte in die beteiligten Einrichtungen im Fokus.

Auf Basis der Erfahrungen aus dem Projekt „Landungsbrücke – Ich gehe meinen Weg“ sowie der Vorgängerprojekte „Landungsbrücke – Übergänge meistern!“ und „Landungsbrücke 2“ beleuchtet der Beitrag die Frage näher, wie das seelische Wohlbefinden junger Menschen im Übergang Schule – Beruf nachhaltig und auch strukturell gefördert werden kann.

 

Wir bauen uns die Welt, wie sie uns gefällt - Interaktiver Umgang mit Nachhaltigkeit als Demokratisierungsprozess

Daniel Beck, Caiju e.V.

In der Debatte um Umweltgerechtigkeit in der Sozial-, Umwelt- und Gesundheitspolitik gilt es nicht nur, die ungleiche Verteilung von Umweltbelastungen und den Zugang zu Umweltressourcen zu betrachten, sondern auch den Zugang zur Beteiligung bei umweltbezogenen Prozessen (Maschewsky, 2008). Deshalb bedarf es niederschwelliger Angebote, um insbesondere junge Menschen unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status an Aspekte ökologischer Nachhaltigkeit heranzuführen und dabei sozialräumliche Ressourcen zu aktivieren.

2021 als Modellprojekt begonnen, versteht sich JuPoint als innovatives Format. Es dient als partizipatives Angebot dazu, junge Menschen von Anfang an in Entscheidungsprozesse einzubinden und von Grund auf offene Orte für sich und die Nachbarschaft zu schaffen. Durch die Verwendung von Materialien wie Altholz im Rahmen von niederschwelligen und nachvollziehbaren Bau- und Gestaltungsprozessen werden junge Menschen an Themen wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung interaktiv herangeführt.

Durch eine konkrete Auseinandersetzung mit Re- & Upcycling werden demokratische und (berufs-)bildende Prozesse angeregt. In heterogenen und interkulturellen Gruppen werden Sozialkompetenzen gestärkt, Resilienz aufgebaut und Selbstwirksamkeitserfahrungen gesammelt. Davon profitieren vor allem massiv marginalisierte und psychosozial belastete junge Menschen, die von Regelangeboten nicht erreicht werden. Zudem stößt JuPoint Prozesse der Selbstorganisation an, da die Gelände jederzeit genutzt werden können - insbesondere außerhalb betreuter Zeiten. Als Ressource in Sozialräumen finden Kooperationen mit Schulen, Kindergärten, Sportangeboten und anderen privaten Gruppen aus der Nachbarschaft statt.

Themenfelder
  • Kinder im Kita und Schulalter
  • Kommune
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Dr.in Annika Herbert-Maul
Gesundheitsamt Nürnberg, Deutschland
Katharina Seebaß
Gesundheitsamt Nürnberg, Deutschland
Svenja Rostosky
Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V., Deutschland
Dorothée Remmler-Bellen
Berufsverband der Präventologen e.V.
Daniel Beck
Caiju e.V., Deutschland

Veranstaltungsort - Präsenzteil

Henry-Ford-Bau (FU Berlin)

Garystraße 35

14195 Berlin

 

Kontakt

Email: kongress[at]gesundheitbb.de

Tel: +49(0)30 44 31 90 73

Veranstaltungsort - Präsenzteil

Henry-Ford-Bau (FU Berlin)

Garystraße 35

14195 Berlin

 

Kontakt

Email: kongress[at]gesundheitbb.de

Tel: +49(0)30 44 31 90 73