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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
H5 Gesundheitsdienste I
09:00 - 10:30
Moderierende:
Karin Wieners, Geschäftsstelle Runder Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, S.I.G.N.A.L. e. V.,
Marion Winterholler, Geschäftsstelle Runder Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, S.I.G.N.A.L. e. V.
International besteht Konsens darüber, dass die Gesundheitsversorgung ein ideales Setting bietet, um Anzeichen für häusliche und/oder sexualisierte Gewalt zu erkennen, Betroffene anzusprechen und ihnen Unterstützung anzubieten. Zu vielen Aspekten liegen wissenschaftliche Erkenntnisse und evidenzbasierte Empfehlungen vor. Auch Auswirkungen des Klimawandels auf geschlechtsspezifische Gewalt werden zwischenzeitlich durch erste Studien belegt. Bedrückend problematisch stellt sich allerdings bisher der Transfer von der Theorie in die Praxis dar. Fachkräfte beklagen einen Mangel an differenzierten Arbeitshilfen, an Versorgungsaufträgen, Netzwerken und Fortbildungen. Betroffene verweisen auf einen unzureichenden Einbezug der Betroffenensicht und mangelnde Berücksichtigung von Diversität.
Wir möchten in diesem Forum diskutieren, wie der Transfer von Erkenntnissen in die Praxis gelingen kann und welche Herausforderungen sich dabei zeigen. S.I.G.N.A.L. e. V. stellt dafür konkrete Beispiele vor, aus der Arbeit der Geschäftsstelle des Runden Tischs Berlin – Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt und der S.I.G.N.A.L. Koordinierungs- und Interventionsstelle sowie von Expertinnen aus Erfahrung (Betroffenenrat des Traumanetz Berlin).
„Gewalt stoppen. Gesundheit stärken“ – Wirkung eines Runden Tischs für die Einbindung der Gesundheitsversorgung in Intervention und Prävention bei häuslicher und sexualisierter Gewalt“
Marion Winterholler, Geschäftsstelle Runder Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, S.I.G.N.A.L. e. V., Karin Wieners, Geschäftsstelle Runder Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, S.I.G.N.A.L. e. V.
Der „Runde Tisch Berlin – Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt“ (RTB) besteht seit 2019. Unter Leitung der für Gesundheit zuständigen Senatsverwaltung setzen sich die Mitglieder für eine sensible und adäquate gesundheitliche Versorgung Betroffener in Berlin ein. Wir betrachten welche Wirkungen der RTB bislang entfalten konnte und welche Faktoren und Bedingungen sich dabei als förderlich und hinderlich erweisen.
„Ich werde ab sofort mehr auf Zeichen von Gewalt achten“ – Qualifizierung von Pflegeauszubildenden
Céline Simon, Koordinierungs- und Interventionsstelle S.I.G.N.A.L. e. V., Bettina Rogalski, Pflegepädagogin St Hildegard Akademie Berlin und S.I.G.N.A.L. Trainerin
Die Koordinierungsstelle von S.I.G.N.A.L. e. V. organisiert und evaluiert jährlich über 30 Tagesseminare für Pflegefachpersonen in Ausbildung. Anhand von Ergebnissen der Evaluation und Erfahrungen der Dozentinnen wird gute Praxis der Verankerung und Unterrichtsgestaltung vorgestellt. Dabei beleuchten wir die Zusammenarbeit zwischen Koordinierungsstelle, Schule und Trainerinnen.
Expert*innen aus Erfahrung informieren über die Betroffenenperspektive – Was ist wichtig im Umgang mit gewaltbetroffenen, komplex traumatisierten Patient*innen?
Alice Mari Westphal, Betroffenenrat, Traumanetz Berlin, Gaby Prossmann, Betroffenenrat, Traumanetz Berlin
Traumasensibles Vorgehen kann psychische Gesundheitsfolgen von Gewalt für Betroffene abmildern. Der Betroffenenrat Traumanetz Berlin informiert, wie die Sensibilisierung für die Betroffenenperspektive in der gesundheitlichen Versorgung gewaltbetroffener, komplex traumatisierter Frauen sowie der Wissens- und Empathie-Transfer gelingen können.
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Email: kongress[at]gesundheitbb.de
Tel: +49(0)30 44 31 90 73