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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.

Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält. 

Kongressprogramm

08:30 - 10:00

Ankommen

Themenfelder
  • Themenfeldübergreifende Veranstaltung
10:00 - 11:30

Eröffnungsveranstaltung Kongress Armut und Gesundheit

Audimax

Der Kongress Armut und Gesundheit wird eröffnet durch:

  • Prof. Dr. Karl Lauterbach, MdB, Bundesminister für Gesundheit und Schirmherr des Kongresses

Grußworte:

  • Ellen Haußdörfer, Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege im Land Berlin

Keynote: „Gesundheit - Umwelt – Klima - Potentiale für gesundheitliche Chancengleichheit – eine ethische Einschätzung

  • Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat

Kurze Statements der Mitveranstalter*innen und Förderer:

  • Dr. Claudia Röhl, Umweltbundesamt
  • Dr. Johannes Nießen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Errichtungsbeauftragter Bundesamt für Prävention und Aufklärung in der Medizin
  • Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. und Paritätischer Gesamtverband

Die Eröffnungsveranstaltung wird moderiert durch: Nicole Böhme und Stefan Pospiech, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

Themenfelder
  • Themenfeldübergreifende Veranstaltung
Sprecher*innen
Dr. Johannes Nießen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Stefan Pospiech
Gesundheit Berlin-Brandenburg
PD Dr. Claudia Röhl
Umweltbundesamt
Prof. Dr. Karl Lauterbach
Bundesministerium für Gesundheit
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock
Paritätischer Gesamtverband
Ellen Haußdörfer
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
Prof.in Dr.in Alena Buyx
Deutscher Ethikrat
Nicole Böhme
Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
10:00 - 11:30

Rahmenprogramm: Eröffnungsveranstaltung

Der Kongress Armut und Gesundheit wird eröffnet durch:

  • Prof. Dr. Karl Lauterbach, MdB, Bundesminister für Gesundheit und Schirmherr des Kongresses

Grußworte:

  • Ellen Haußdörfer, Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege im Land Berlin

Keynote: „Gesundheit - Umwelt – Klima - Potentiale für gesundheitliche Chancengleichheit – eine ethische Einschätzung

  • Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat

Kurze Statements der Mitveranstalter*innen und Förderer:

  • Dr. Claudia Röhl, Umweltbundesamt
  • Dr. Johannes Nießen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Errichtungsbeauftragter Bundesamt für Prävention und Aufklärung in der Medizin
  • Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. und Paritätischer Gesamtverband

Die Eröffnungsveranstaltung wird moderiert durch: Nicole Böhme und Stefan Pospiech, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

Sprecher*innen
Prof. Dr. Karl Lauterbach
Bundesministerium für Gesundheit
Ellen Haußdörfer
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock
Paritätischer Gesamtverband
Prof.in Dr.in Alena Buyx
Deutscher Ethikrat
PD Dr. Claudia Röhl
Umweltbundesamt
Dr. Johannes Nießen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Stefan Pospiech
Gesundheit Berlin-Brandenburg
Nicole Böhme
Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
11:30 - 12:00

Pause

12:00 - 13:00

Im Gespräch ... mit Alena Buyx

Audimax

Moderierende: 

Maike Voss, Centre for Planetary Health Policy (CPHP) und

Maren Janella, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

 

Podiumsdiskussion zu den Kernthesen von Prof. Dr. Alena Buyx mit:

  • Prof. Dr. Alena Buyx, Deutscher Ethikrat und Technische Universität München
  • Prof. Dr. Maja Göpel, Transformationsforscherin und Leuphana Universität
Themenfelder
  • Gesundheitspolitik
  • H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik
Sprecher*innen
Prof. Dr. Maja Göpel
Transformationsforscherin
Maike Voss
Centre for Planetary Health Policy
Prof.in Dr.in Alena Buyx
Deutscher Ethikrat
Maren Janella
Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
12:00 - 13:00

Soziale Teilhabe, Vernetzung und Nachhaltigkeit - Wie leben Senior*innen heute in der Kommune?

Hörsaal A

Moderation:

Arlett Dölle, Die Techniker, Team Gesundheitsmanagement, Hamburg

Drei Praxisprojekte, die Senior*innen in ihrem jeweiligen Lebensraum in den Fokus setzen, präsentieren sich zu Beginn dieser Session in fünfminütigen Pitchs. Alle Vorhaben nehmen dabei dringliche Zukunftsthemen, wie die nachhaltige und gesundheitsfördernde Einbindung Älterer in kommunale bzw. soziale Strukturen im vorrangig ländlichen Raum genauer in den Blick. Im Anschluss an die Pitchs wird mit allen Teilnehmer*innen der Session vertieft, hinterfragt und diskutiert.

 

Das erste Projekt „Habe die Ehre“ zielt darauf ab, durch die partizipative Entwicklung und Implementierung zielgruppenspezifischer Angebote, die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Ruheständler*innen in der bayerischen Gemeinde Zell entscheidend zu steigern und damit gleichzeitig deren Einsamkeit zu reduzieren. Durch eine konsequente Vernetzung aller relevanter Akteur*innen soll der Erfolg und die Nachhaltigkeit des Vorhabens gesichert werden. Mit diesem Abstrakt werden wichtige Ergebnisse der Umsetzungsphase und Chancen für die Übertragbarkeit auf andere Gemeinden dargestellt.

Michaela Coenen, Ludwig-Maximilians-Universität München

 

Im Projekt „Gesund Altern und Pflegen im Quartier (GAP)“ wurde in acht ländlichen Regionen die Gesundheit von Älteren und pflegenden Angehörigen gefördert, indem die Bedingungen für ein gesundes Altern und Pflegen vor Ort durch den Aufbau gesundheitsfördernder Strukturen verbessert wurden. Um die auf- und ausgebauten Strukturen zu verstetigen, wurde für jeden Standort eine individuelle Strategie entwickelt und in sogenannten „Verstetigungswerkstätten“ diskutiert. Ziel: neue und bewährte Strukturen nach Projektende nachhaltig in Kommunen zu verankern. Der Input richtet sich an Praktiker*innen / Entscheidungsträger*innen, die einen Entwicklungsprozess anstoßen und ein lebenswertes Quartier für ältere Menschen und pflegende Angehörige gestalten möchten.

Sebastian Gottschall, AWO-Bundesverband e. V. Berlin
 
Im Jahr 2040 wird in Brandenburg fast jede dritte Person mindestens 65 Jahre alt sein, mit einem steigenden Anteil Alleinstehender. Deshalb setzt das letzte Projekt auf die „Umsetzung von Präventiven Hausbesuchen (PHB) in Brandenburg“. Persönliche Gespräche, in denen Bedarfe älterer Menschen ermittelt werden und die zu lokalen Unterstützungsangebote und sozialer Teilhabe informieren, sind ebenso Inhalt wie die Schaffung von Anreizen zur bedarfsgerechten Planung und Entwicklung der zielgruppenspezifischen Gesundheits- und Sozialinfrastruktur. Leitfadengestützte Interviews zeigen die Perspektive von Expert*innen auf und decken ein breites Spektrum unterschiedlicher Disziplinen ab. Übergeordnetes Ziel: partizipativ ein bedarfsbasiertes Konzept für die Umsetzung von PHB zu entwickeln.

Julia Scharfe, ZAF-BB - Zentrum für Alternsforschung, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB)  

Themenfelder
  • Ältere Menschen
  • Kommune
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Dr. Michaela Coenen
Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
Sebastian Gottschall
AWO Bundesverband e. V., Deutschland
Julia Scharfe
ZAF-BB - Zentrum für Alternsforschung, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), De
12:00 - 13:00

Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Hochschule

Hörsaal B

Moderierende: 

Lisa Jung, Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband e.V,

Dustin Rehder, Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband e.V

 

Im Rahmen der gemeinsamen Initiative "Bewegt studieren - Studieren bewegt!" des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) und der Techniker Krankenkasse (TK) wurden in den vergangenen fünf Jahren über 75 Projekte zur bewegungsorientierten Gesundheitsförderung im Setting Hochschule an adh-Mitgliedshochschulen umgesetzt. Ziel dabei war und ist es, den Alltag von Studierenden bewegter zu gestalten und das Gesundheitsmanagement an Hochschulen durch den Hochschulsport voranzutreiben und so einen Wandel in der Lern- und Arbeitswelt zu bewirken um die Hochschule zu einer gesundheitsfördernden Lebenswelt zu machen. Es werden zwei Projekte vorgestellt, die neben dem Ziel der Initiative, mehr Bewegung in den universitären Alltag zu bringen, gleichermaßen die Nachhaltigkeit, Natur und Umwelt als wichtigen Faktor für Gesundheit mit einbezogen haben.

Hier reicht die Auswahl von Baumpflanzaktionen bis hin zum Bau von nachhaltigen Sportgeräten. Globale Gesundheit ist nicht mehr von der menschlichen Gesundheit zu trennen. Nachhaltigkeitsaspekte im Sinne der globalen Gesundheit zu beachten ist demnach Grundlage zur nachhaltigen Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten. Im Learning Café werden Möglichkeiten, Grenzen und Perspektiven der Gesundheitsförderung in Hinsicht auf die globale Gesundheit und die damit einhergehenden Herausforderungen gemeinsam mit den Teilnehmenden erörtert und die Einbindung von Natur und Umwelt in die Gesundheitsförderung diskutiert. Ziel ist es den Teilnehmenden Einblicke in die Ausgestaltung der gesundheits- und gleichzeitig nachhaltigkeitsfördernden Projekte und die Entwicklungen im Hochschulsetting zu gewähren und einen Raum für Austausch und Vernetzung zu schaffen.

 

TUC-move: Wir wollen dich bewegen!

Dr. Sebastian Sdrenka, Technische Universität Clausthal

 

TUC-move, ein Projekt vom Hochschulsport der TU Clausthal, steht für mehr Gesundheit, Bewegung und Nachhaltigkeit im (Studien-)Alltag. Die zentralen Inhalte sind leicht zugängliche Bewegungschallenges, nachhaltiges Naturerleben, gesunde Ernährung und die richtige Work-Life-Balance. Als Ergebnis sind neue Bewegungsräume auf dem Campus, in der Natur und im virtuellen Raum entstanden, angepasst an die Bedürfnisse der Studierenden. Alle Inhalte stehen über eine freie Datenbank zur Verfügung.

 

Campuswald | „Ich könnte heute Bäume pflanzen“ – mit Bewegung und Sport eine nachhaltige Zukunft unterstützen

Dennis Kehne, Universität Paderborn

 

Mit dem Ziel Studierende und Mitarbeitende mit einem nachhaltigen Thema zu mehr Bewegung und Sport im Alltag zu motivieren und sensibilisieren wurde an der Universität Paderborn die Campuswald-Challenge ausgerufen. Über zwei Semester sammelten Universitätsangehörige Aktivitätspunkte, die dann in zu pflanzende Bäume umgerechnet wurden. Auf einer sechs Hektar großen Fläche wird so der nachhaltige Campus im Naherholungsgebiet nahe der Universität mit rund 25.000 Bäumen wachsen.

Themenfelder
  • Gesundheit studieren – gesund studieren
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Lisa Jung
Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband e.V
Dustin Rehder
Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband e.V.
Dr. Sebastian Sdrenka
Technische Universität Clausthal
Dennis Kehne
Universität Paderborn
12:00 - 13:00

Frühe Hilfen zwischen Krisenmodus und struktureller Resilienz - Auftaktveranstaltung

Hörsaal C

Moderierende: 

Jörg Backes & Mechthild Paul(Nationales Zentrum Frühe Hilfen in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)

 

Hintergrund
Erfahrungen in der frühen Kindheit prägen teils lebenslang wirksame, gesundheitsrelevante Verhaltens- und Einstellungsmuster. Deshalb kann sich ein belastetes Familienumfeld unmittelbar auf die Chancen eines Kindes auswirken, gesund aufzuwachsen. Um zu vergleichbaren Bedingungen des Aufwachsens beizutragen, wurden die Frühen Hilfen in Deutschland bundesweit flächendeckend ausgebaut.

Beschreibung
Die letzten Jahre waren von Herausforderungen geprägt, die von vielen jungen Familien als nicht enden wollende, multiple Krisensituationen wahrgenommen wurden. Gleichzeitig waren Unterstützungsangebote für viele Familien nicht erreichbar. In der Auftaktveranstaltung Frühe Hilfen soll der Frage nachgegangen werden, wie es jungen Familien heute geht und wie Familien mit Bedarf in den Frühen Hilfen versorgt werden? Zugleich betrachten wir die strukturelle Situation der Netzwerke Frühe Hilfen, welche die Unterstützungsangebote für Familien bereit stellen.

Schlussfolgerungen
Studienergebnisse zeigen eindrücklich, dass bereits Säuglinge und Kleinkinder, die in belasteten Familienumfeldern aufwachsen, gesundheitliche Nachteile erleben. Zusätzliche Sorgen und Nöte in Zeiten multipler Krisen bei gleichzeitig eingeschränktem Zugang zu Unterstützungsangeboten, scheinen den sozialen Gradienten kindlicher Gesundheit weiter vertieft zu haben. Ermutigend sind Ergebnisse, die eine strukturelle Resilienz der Frühen Hilfen in Deutschland nachweisen.

Diskussionsbeitrag
Es soll diskutiert werden, welche zukünftigen Herausforderungen zu erwarten sind und wie die strukturelle Resilienz der Frühen Hilfen weiter gestärkt werden kann.

 

Ergebnisse der Studie Kinder in Deutschland (KiD 0-3) 2022
Ilona Renner, Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

 

Ergebnisse der NZFH-Kommunalbefragung 2023

Ernst-Uwe Küster, Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Deutsches Jugendinstitut e.V.

Themenfelder
  • Frühe Hilfen
  • H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik
Sprecher*innen
Mechthild Paul
Nationales Zentrum Frühe Hilfen in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ernst-Uwe Küster
Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), DJI
Jörg Backes
Nationales Zentrum Frühe Hilfen in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Ilona Renner
NZFH in der BZgA
12:00 - 13:00

Gesundheitskompetenz in Zeiten des Klimawandels: Überblick über Hamburger Praxisansätze

Hörsaal D

Moderierende: 

Petra Wihofszky, Hochschule Esslingen

 

Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise: Hitzewellen nehmen zu, Regen bleibt aus und weitere Umweltveränderungen sind die Folge. Das hat Auswirkungen auf die individuelle psychische, körperliche und soziale Gesundheit, stellt Herausforderungen an die Gesundheitskompetenz von Menschen und verlangt nach neuen Ansätzen für die Gesundheitskommunikation. Hamburg verfolgt hierbei einen abgestuften Ansatz, der sich – neben dem Einsatz klassischer Instrumente der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in analoger und digitaler Form – vor allem auch auf die strategische, bedarfsgerechte und auch partizipativ ausgerichtete Etablierung von Kanälen zur Vermittlung von Gesundheitswissen stützt. Ausgehend von der Erkenntnis, dass eine niedrige individuelle Gesundheitskompetenz oft mit einem niedrigen sozialen Status, einer niedrigen Bildung und vielfach auch mit einem Migrationshintergrund verbunden ist, setzt Hamburg auf Vermittlungsformate, die aufsuchend, aktivierend und mehrsprachig angelegt sind. Ein kommunikativer Austausch auf Augenhöhe ist die Voraussetzung, damit Bürgerinnen und Bürger ein Risiko- und Problembewusstsein entwickeln und selbstbestimmt ihre Handlungsoptionen abwägen können. Parallel steht auch die Ebene der organisationalen Gesundheitskompetenz im Fokus – also Rahmenbedingungen und Strukturen. Im ersten Vortrag wird der übergreifende Hamburger Ansatz aus der behördlichen Perspektive dargestellt, die weiteren Beiträge beleuchten exemplarisch konkrete Projekte aus dem Blickwinkel der Praktiker*innen.

 

Im Gespräch bleiben: Hamburger Strategien zur Gesundheitskompetenz und Gesundheitskommunikation

Roland Ahrendt, Freie und Hansestadt Hamburg, Sozialbehörde – Amt für Gesundheit

 

Strategische Risiko- und Krisenkommunikation zu Gesundheitsthemen ist eine Herausforderung für eine Gesundheitsverwaltung in einer zunehmend pluralistischen und insbesondere multikulturellen Stadtgesellschaft. Wo klassische Kommunikationsinstrumente insbesondere Angehörige vulnerabler Gruppen oft nicht erreichen, müssen neue Ansätze gefunden werden, um Vertrauen zu schaffen und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Hamburg setzt hierbei u.a. gezielt auf Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz.

 

Das Projekt GESUNDHEIT: Wissen.Weitergeben.Wirken: Wissenstransfer zu Gesundheitsthemen und Anstoß zum Kulturwandel

Petra Hofrichter und Moritz Schönfeld, HAG Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.

 

Nicht alle Menschen haben den gleichen Zugang zu Gesundheitsinformationen und können sie gleichermaßen für sich nutzbar machen. Deshalb kommt Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens und ihren Mitarbeitenden eine besondere Verantwortung zu. Hier setzt das Projekt GESUNDHEIT: Wissen.Weitergeben.Wirken an: Es hilft Fachkräften und Organisationen mit praktischen Informationen und einem Qualifikationsprogramm, sich besser auf die Bedürfnisse Ihrer Adressat:innen einzustellen.

 

Gesundheit vor Ort gemeinsam planen: Das Instrument der Standortanalyse für den Aufbau einer Gesundheitsstrategie

Petra Hofrichter, HAG Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.

 

Erfolgversprechende Strategien der Gesundheitsförderung sind sozialraumorientiert, partizipativ und gemeinschaftlich. Im Zuge der Klimakrise stehen Sozialräume vor der Herausforderung, sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden. Die Standortanalyse unterstützt Stadtteile, die Gesundheitskompetenz von Bewohner:innen und Fachkräften zu stärken mit dem Ziel gemeinschaftlich für eine klimaspezifische Gesundheitsförderung aktiv zu werden.

Themenfelder
  • Kommune
  • H4 - Persönliche Kompetenzen
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Prof. Dr. Petra Wihofszky
Hochschule Esslingen
Petra Hofrichter
HAG Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.
Moritz Schönfeld
Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.
Roland Ahrendt
Freie und Hansestadt Hamburg, Sozialbehörde – Amt für Gesundheit
12:00 - 13:00

Wie viel Digital Public Health soll in Public Health-Lehre stecken?

Senatssaal

Moderation:

Joanna Albrecht1,2, Laura Maaß2,3,4, Christoph Dockweiler1,2

1Universität Siegen, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Department Digitale Gesundheitswissenschaften und Biomedizin; 2Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V., Fachbereich Digital Public Health; 3Universität Bremen, Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik SOCIUM; 4Leibniz ScienceCampus Digital Public Health Bremen

 

Hintergrund:

Die digitale Transformation der Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung konfrontiert zunehmend Public Health (PH)-Absolvierende in ihrem Beruf. Demnach sind qualifizierte Fachkräfte maßgeblich für eine erfolgreiche digitale Transformation des Sozial- und Gesundheitswesens, vor allem im Bereich Digital Public Health (DiPH). So erfährt das Thema DiPH zunehmende Relevanz für die Kompetenzen von Fachkräften und für die Ausgestaltung der akademischen Ausbildung. Akademische Fachkräfte in PH haben durch die heterogenen PH-orientierten Studiengänge mit DiPH-Orientierung die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Bereichen zu profilieren. Um umfassende DiPH-Kenntnisse und
-Kompetenzen zu erlangen, bedarf es jedoch eines weiteren Ausbaus an DiPH-bezogenen Modulen mit Relevanz für den jeweiligen Studiengang. Unter Berücksichtigung aktueller Diskurse und Erkenntnisse sollen im Rahmen des Workshops Inhalte eines DiPH-Kerncurriculums diskutiert werden.

Methode:

In der ersten Phase des Workshops wird der aktuelle Stand der DiPH-bezogenen Module in PH-orientierten Studiengängen durch einen Impulsvortrag zur durchgeführten Modulhandbuchanalyse vorgestellt. Anknüpfend wird in der zweiten Phase ein interaktives World Café mit den Teilnehmenden durchgeführt, um entlang folgender Themen die Perspektive auf DiPH in der PH-orientierten Lehre zu explorieren: 1) Relevanz von DiPH-Inhalten in PH-orientierten Studiengängen und 2) Inhalte eines DiPH-Kerncurriculums.

Ergebnisse und Diskussion:

Die Ergebnisse des Workshops knüpfen an der aufgezeigten Forschungslücke an und können unter Berücksichtigung aktueller Diskurse und weiterer Erkenntnisse zur Entwicklung von DiPH-bezogenen Modulen sowie eines DiPH-Kerncurriculums dienen.

Themenfelder
  • Digitalisierung
  • Gesundheit studieren – gesund studieren
  • H4 - Persönliche Kompetenzen
Sprecher*innen
Joanna Albrecht
Universität Siegen, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Department Digitale Gesundheitswissenschaften
Laura Maaß
Uni Bremen, Leibniz ScienceCampus Digital Public Health
12:00 - 13:00

Vom Wissen zum Handeln: Die Rolle von Nachwuchskräften als Change Agents für eine sozial-ökologische Transformation im Öffentlichen Gesundheitswesen

UBA Hörsaal

Moderierende: 

Jennifer Becker, NÖG, Hochschule für Gesundheit Bochum,

Stefanie Bovermann, NÖG,

Andreas Gold, Universitätsklinikum Heidelberg, NÖG

Der anthropogene Klimawandel hat bereits heute massive Auswirkungen auf die individuelle Gesundheit, die Bevölkerungsgesundheit, das Gesundheitssystem sowie andere Politik- und Lebensbereiche. Um den Auswirkungen entgegenzutreten und sich an diese anzupassen, muss auch das Öffentliche Gesundheitswesen in Deutschland transformiert werden. Bei der Initiierung und Gestaltung solcher Transformationsprozesse kommt sogenannten “Change Agents” eine entscheidende Rolle zu. Besonderes transformatives Wirkpotential entfalten diese Akteur*innen, wenn es ihnen gelingt, strategische Initiativen, Allianzen und Netzwerke zu bilden, in denen sie kollektiv handeln.

Das Nachwuchsnetzwerk Öffentliche Gesundheit (NÖG) stellt eine Austausch- und Vernetzungsplattform für Nachwuchskräfte und an Nachwuchsförderung Interessierte zu Themen der Öffentlichen Gesundheit dar. Nachwuchskräfte haben das Potential, wirksame "Change-Agents" zu werden und Transformationsprozesse, die angesichts der Klimakrise und ihrer Folgen unabdingbar sind, mutig zu initiieren und gestalten. Der Workshop soll einen offenen Gesprächsraum für die heutigen und zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels für Public Health in Deutschland sowie die Rolle von Nachwuchskräften in Transformationsprozessen bieten. Folgende Fragen sollen diskutiert werden:

(1) Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Nachwuchskräfte als potentielle “Change Agents” wirken können?; (2) Welche Rolle spielen Netzwerke bei der Initiierung und Gestaltung von Transformationsprozessen?; (3) Wie können Nachwuchskräfte überzeugen, mobilisieren und mit Widerständen gegen Veränderungen umgehen?

 
Kurzvorstellung des Nachwuchsnetzwerks Öffentliche Gesundheit (NÖG)
Lisa Kellermann, NÖG, Jennifer Becker, NÖG, Hochschule für Gesundheit Bochum

 

Das NÖG wurde 2017 als Plattform ins Leben gerufen, die den Austausch zwischen Nachwuchskräften und gemeinsame Projekte ermöglicht sowie Orientierung für diverse Berufswege bietet. Dabei stehen multiprofessionelle und interdisziplinäre Perspektiven auf Public-Health-Themen im Fokus. In diesem Beitrag werden die Funktions- und Arbeitsweisen, die Ziele sowie die Standpunkte im NÖG genauer dargelegt. Es wird aufgezeigt, wie sich Interessierte mit ihren eigenen Ideen in das Netzwerk einbringen können.

 

Kurzimpuls: Was braucht es, um Transformationsprozesse zu initiieren und zu gestalten?

Annkathrin Julia von der Haar, CPHP, NÖG

 

Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse werden Begriffe wie “Transformation” und “Change Agent” eingeführt, definiert und diskutiert. Dabei wird ein besonderer Fokus auf den Mehrwert von Netzwerkbildung in Transformationsprozessen gelegt.

 

Praktische Implikationen: Wie können wir vom Wissen ins Handeln kommen?

 

Stefanie Bovermann, NÖG

 

Kern dieses Workshops ist es, gemeinsam darüber nachzudenken, wie Nachwuchskräfte wirkungsvoll (sozial-ökologische) Transformationsprozesse im Gesundheitswesen und sektorenübergreifend initiieren und gestalten können. An die Ergebnisse aus den Diskussionen soll über den Kongress hinaus im NÖG angeknüpft werden, um kooperativ weiter an der Rolle des Nachwuchses als "Change Agents" zu arbeiten und die Ideen zu vertiefen.

Themenfelder
  • H5 - Gesundheitsdienste
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Jennifer Becker
Hochschule für Gesundheit
Andreas W. Gold
Universitätsklinikum Heidelberg, Universität Bielefeld | NÖG
Stefanie Bovermann
NÖG, Kreisgesundheitsamt Biberach
Lisa Kellermann
NÖG / Medizinische Fakultät MA der Universität Heidelberg
Annkathrin von der Haar
CPHP/ NÖG
12:00 - 13:00

One Health - One World, schulische Bildungsprojekte

UBA Seminarraum

Moderierende: 

Dorothée Remmler-Bellen, Berufsverband der Präventologen e.V.,

Ellis Huber, Parität Berlin e.V.

Die allgemeine Schulbildung muss Schüler*innen befähigen, kompetent, selbstwirksam und sozial verantwortlich mit den Themen Gesundheit, Umwelt und Klima umgehen zu können.

Dazu braucht es Projekte und Aktivitäten, bei denen Kinder und Jugendliche erfahren und erleben, wie das im realen Leben umgesetzt werden kann. Gut gelernt wird durch Teilhabe, eigenes Tun und Begeisterung.

Dies gelingt durch ein curriculares Kursprogramm, bei dem Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, Umweltgestaltung und der konstruktive Umgang mit eigenen Gefühlen, Bildern und sozialen Beziehungen gelernt und praktisch umgesetzt wird.

Vorgestellt wird ein entsprechendes Gesundheits- und Lebenskompetenztraining (GLK), das erfolgreich an Schulen entwickelt und erprobt wurde.

Ein weiteres Projekt stellt die Erarbeitung und Umsetzung eines klimafreundlichen Kochbuchs dar. Der praxisorientierte Unterricht in einer Jahrgangsstufe 9 zeigt wie es geht. Schüler*innen erarbeiten in fächerübergreifender Kooperation interdisziplinäre Erkenntnisse, Reflexionen und Handlungsstrategien. Mit neuen Ressourcen werden eigene Aktivität und Gestaltungsfreiheit erlebbar. Bei der Erarbeitung des Kochbuches lernen die Schüler*innen klimafreundliche und abwechslungsreiche Gerichte zum Nachkochen und werden Multiplikatoren einer gesunden und nachhaltigen Ernährung.

Die Möglichkeiten der Gemeinschaftsverpflegung an Schulen für die Ausbildung von lebenspraktischen Umgangsweisen mit Lebensmitteln und Kochkünsten werden bisher nicht genutzt. Einzelne Beispiele von Schulen zeigen, dass in diesem Bereich Bildungerfolge erreicht werden können. Gesundheitskompetenzbildung in geeigneten Settings und einem ermutigenden Klima lässt sich realisieren.

 

Schulen bilden Gesellschaft

Ellis Huber, Parität Berlin e.V.

 

Allerorten, von vielen Fachleuten wird es beklagt: Fehlernährung und Bewegungsmangel bei Schüler*innen verursachen eine Krankheitswelle im späteren Leben, die noch so perfekte Medizin nicht heilen kann.

Damit die Gesellschaft gesünder wird müssen Kindergärten und Schulen umdenken und sich als Bildungsquellen der gesundheitskompetenz neu organisieren.

Gesundheit wächst durch Schulküchen und kochende Schüler*innen.

Was Hans und Hannah in jungen Jahren lernen, befähigt sie für das ganze Leben.

 

Projekt klimafreundliches Kochbuch

Mario Schoenecker, Schule

 

Exkursion zu Biolandwirten, Umgang mit Lebensmitteln vom Feld bis zum Teller, Kochen, künstlerische Gestaltungsarbeit, Projektmanagement und zielgerichtete Kooperation wie Kommunikation sind Bausteine des Projektes klimafreundliches Kochbuch.

Die Schüler*innen sind mit Engagement und Begeisterung dabei. Unterschiedliche Fähigkeiten der einzelnen Schüler*innen fließen zusammen und alle Akteure erfahren, wie sie selbstwirksam, kreativ und zielorientiert ein gemeinsames Projekt verwirklichen können.

 

Klima. Umwelt und Gesundheit gestalten: Ich und die Welt

 

Dorothée Remmler-Bellen, Berufsverband der Präventologen e.V.
 

Stichwörter: Gesundheitskompetenzbildung, Klima, Umwelt, Schule, Selbstwirksamkeit.

Kinder und Jugendliche lernen leicht und mit Begeisterung, wenn sie selber aktiv werden können, wenn es wirklich bedeutsam für sie ist und sie Selbstwirksamkeitserfahrungen machen.

Im Training erkundigen die Schüler*innen ihr eigenes Klima und ihre persönlichen Gesundheitsressourcen: Sie erlernen einen gelingenden Umgang mit ihren Gefühlen und sozialen Beziehungen, der eigenen Umwelt. Beim Transfer zu Gesundheit, Klima und Umwelt allgemein, erleben sie, wie sie hier positiv mitgestalten können.

Themenfelder
  • Kinder im Kita und Schulalter
  • H4 - Persönliche Kompetenzen
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Mario Schoenecker
Schule
Dorothée Remmler-Bellen
Berufsverband der Präventologen e.V.
Ellis Huber
Parität Berlin e.V., Berufsverband der Präventologen e.V.
12:00 - 13:00

Big Tobacco: Profits & Lies – Tabak oder Nachhaltige Entwicklung

Ausstellungsfläche

Die Ausstellung zeigt den Weg des Tabaks vom Saatbeet bis zur Kippe und beleuchtet die Auswirkungen der gesamten Produktions-/Konsumkette auf eine nachhaltige Entwicklung, über die gesundheitlichen Gefahren hinaus. Sie trägt zu einem umfassenderen Verständnis von Tabakkontrolle bei und kombiniert in ihren Lösungsvorschlägen die Ansätze der Verhaltens- und Verhältnisprävention. In Schulen (geeignet ab SEK I) hat sie sich als gute Informations- und Diskussionsquelle bewährt.

In unseren Workshops (12.00 - 13.00 Uhr und 16.15 - 17.15 Uhr) bieten wir eine Führung durch die Ausstellung mit dem Fokus auf die Umwelt- und Klimafolgen der Tabakindustrie. Im Anschluss klären wir Fragen und diskutieren darüber, wie die Inhalte der Ausstellung in die eigene Arbeit bzw. das eigene Umfeld der Teilnehmenden einfließen können und welche Formate bzw. Unterstützung sie dafür benötigen könnten.

Vorschau: https://unfairtobacco.org/big-tobacco-ausstellung/

Themenfelder
  • Globale Gesundheit
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Sonja von Eichborn
Blue 21 / Unfairtobacco
13:00 - 14:15

Mittagspause

14:15 - 15:45

Ausliefern first, Gesundheit second?: Wie steht es um den Gesundheits- und Arbeitsschutz von Rider*innen in der Lieferbranche?

Audimax

Moderierende:

Robert Rath, Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin

Per Knopfdruck Essen und Lebensmittel bestellen, die dann bequem von sogenannten Rider*innen nach Hause geliefert werden. Klingt praktisch, aber für die Beschäftigten in dieser Branche ist das alles andere als bequem oder sicher.

Stress im Straßenverkehr, das Arbeiten unter Zeitdruck, jeglichen Witterungsbedingungen ausgesetzt, überwacht von einem Algorithmus, das Tragen von schweren Taschen, die „hire and fire“-Personalpolitik der Unternehmen etc., und das Ganze bei einer Bezahlung, die gerade mal knapp über dem Mindestlohn liegt, das sind Probleme von denen Rider*innen berichten.

Der Job gilt als niedrigschwellig, da keine spezielle Ausbildung oder Vorkenntnisse und wenig bis keine Deutschkenntnisse erforderlich sind. Während es für manche ein flexibler Job ist (z.B. Studierende), ist für andere der Arbeitsvertrag Voraussetzung für ein Visum.

Arbeits- und Gesundheitsschutz scheinen von den (Sub-)Unternehmen vernachlässigt zu werden. Hinzu kommt, dass die Gründung von Betriebsräten i.d.R. von Unternehmensseite behindert wird/wurde, sodass Beschäftigte kaum oder wenig Einfluss darauf nehmen können, ob Gesetze, Verordnungen und Unfallverhütungsvorschriften durch die Arbeitgebenden eingehalten werden.

Am Beispiel der Zwei-Rad-Lieferdienste sollen Vor- und Nachteile der plattformbasierten Arbeit, einem stetig wachsenden Beschäftigungsbereich, aufgezeigt werden.

In der Veranstaltung soll eine Bestandaufnahme gemacht und diskutiert werden, was sich ändern muss, um die prekären Arbeitsbedingungen, die unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit der Rider*innen haben, zu verbessern.

Diskutant*innen: 

  • Monika Fijarczyk, Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA),
  • Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung,
  • Veit Groß, Gewerkschaften Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG),
  • Robert Zimmermann, Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW),
  • Eric Reimer, Rider bei Lieferando,
  • Muhammad Shoaib Bhatti, Rider

 

Aus der Praxis

Eric Reimer1, Muhammad Shoaib Bhatti2
1Rider Rider bei Lieferando, 2Rider

Rider*innen sollen von den Arbeitsbedingungen berichten und aufzeigen, wo aus ihrer Sicht der größte Handlungsbedarf besteht. Was nehmen die Beschäftigten als größte Risiken für ihre Gesundheit war? Wo sehen sie Handlungsbedarf und welche Lösungen schlagen sie vor? Gibt es Beispiele guter Praxis?

 

Aus Fachperspektive

Monika Fijarczyk1, Veit Groß2, Robert Zimmermann3
1Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit, 2Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, 3Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik

Aus Fachperspektive sollen das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA), die Gewerkschaften Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik­ ­(BGHW) als Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung berichten. Welche Probleme treten am häufigsten auf? Wo besteht aus ihrer Sicht am meisten Unterstützungsbedarf?

 

Aus der Politik

Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung des Landes Berlin Cansel Kiziltepe wird darstellen, welche Pläne die Politik hat, um die Situation der Rider*innen zu verbessern.

Themenfelder
  • Gesundheit in der Arbeitswelt
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Dr. Robert Rath
Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin
Eric Reimer
Rider bei Lieferando
Robert Zimmermann
Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik
Muhammad Shoaib Bhatti
Cansel Kiziltepe
Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung
Monika Fijarczyk
Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit
Dr. Veit Groß
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
14:15 - 15:45

Klimabedingte Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen ohne Wohnung

Hörsaal A

Moderierende:

Sabine Bösing, (BAG Wohnungslosenhilfe),

Annika Maretzki, (BAG Wohnungslosenhilfe)

 

Infolge der Klimakrise treten bereits jetzt verstärkt Extremwetterperioden auf. Insbesondere Hitze und Kälte belasten die Gesundheit von vulnerablen Gruppen wie Menschen in Wohnungslosigkeit und prekären Wohnverhältnissen. Bereits aktuell gehen einige Expert:innen davon aus, dass mehr wohnungslose Menschen an Hitze sterben als an Kälte. Gerade in den letzten Jahren nehmen neben „klassischen“ Kältehilfe-Angebote auch Hitzehilfeangebote in der Wohnungsnotfallhilfe zu. Auch sind die Kommunen neben dem Erarbeiten von kommunalen Anpassungsstrategien angehalten bis 2025 sog. kommunale Hitzeaktionsplänen zu erarbeiten. Wir wollen in diesem Fachforum diskutieren:

  • Was sind die klimabedingten Gesundheitsbedarfe obdach- und wohnungsloser Menschen?
  • Was braucht es aus Sicht der Wohnungsnotfallhilfe angesichts zunehmender Extremwetterereignisse wie Hitze?
  • Wie muss Hitze- und Kälteschutz als Gemeinschaftsaufgabe durch Kommunen – aber auch soziale Einrichtungen - gestaltet werden?
  • Welche (vielleicht auch neuen) Allianzen braucht es, um das Thema erfolgreich in die Öffentlichkeit zu tragen im politischen Raum zu verankern?
 

Besondere Gesundheitslage von Menschen in Wohnungsnot und Extremwetter

Carmen Speck, Caritasverband Frankfurt e.V.

 

Das Leben in Wohnungsnot ist häufig mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen verbunden und führt zu hoher Morbidität und Mortalität. Hitze und Kälte stellen in dieser besonderen Lebenslage eine zusätzliche Belastung dar. Ein verbesserter Zugang zu medizinischer Versorgung sowie fundierte Kenntnisse im medizinischen Regelsystem über die besonderen gesundheitlichen Belastungen bilden eine wichtige Grundlage für Kälte- und Hitzehilfeangebote.

 

Die Sommer(not)hilfe für wohnungslose Menschen in der Landeshauptstadt Hannover

Marion Feuerhahn, Katharina Pätzold, Landeshauptstadt Hannover

 

Dreh- & Angelpunkt der Sommer(not)hilfe ist Netzwerkarbeit. Dabei eingebunden sind Angebote der Wohnungslosenhilfe, ehrenamtlich Engagierte, aber auch Partner*innen abseits des klassischen „Wohnungslosennetzwerkes“. Zentrale Themen:

  • Ausgangslage & Motivation
  • Bestandteile der Sommer(not)hilfe (u.a. Basisversorgung, Trinkwasser, schattige Plätze, Kommunikation)
  • Netzwerkarbeit & Partner*innen
  • Über die Sommer(not)hilfe hinausgehende Allianzen – Sommer(not)hilfe als Schlüssel zu neuen Kooperationen?!
 

Praxisbericht aus Berlin

Alexandra Bentzien, IB Berlin-Brandenburg gGmbH

 

Die IB Berlin-Brandenburg gGmbH betreibt in Berlin seit einigen Jahren die Kältehilfe und hat im Jahr 2022 berlinweit die erste Hitzehilfe eröffnet. Wir möchten einen Einblick in die Arbeit von zwei niedrigschwelligen Angeboten für obdach- und wohnungslose Menschen gewähren und die Herausforderungen von Hitze und Kälte für die Menschen aus der Praxis darstellen. Im Anschluss stehen wir für Fragen zur Verfügung.

 

Erfahrungen der Hilfen bei Hitze und Kälte aus NRW

Andreas Sellner, Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V.

 

Seit dem Winter 2018/19 stellt das nordrhein-westfälische Sozialministerium finanzielle Mittel zur „Kälte- und Winternothilfe für wohnungs- und insbesondere akut obdachlose Menschen“ bereit. Im Sommer 2022 kamen im Rahmen der Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ 250.000 Euro für Schutzmaßnahmen in der warmen Jahreszeit als sog. „Sommer/Hitzehilfe für Obdachlose“ hinzu. Damit konnten z.B. Sonnensegel, Trinkwasserbrunnen und Trinkflaschen beschafft und verteilt werden.

Themenfelder
  • Wohnungslosigkeit
  • H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Sabine Bösing
BAG Wohnungslosenhilfe
Annika Maretzki
BAG Wohnungslosenhilfe
MSc Carmen Speck
Caritasverband Frankfurt e.V.
Marion Feuerhahn
Landeshauptstadt Hannover
Katharina Pätzold
Landeshauptstadt Hannover
Andreas Sellner
Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V.
Alexandra Bentzien
IB Berlin-Brandenburg gGmbH
14:15 - 15:45

Mehr Umweltgerechtigkeit in der Kommune schaffen – Forum der AG Gesundheitsfördernde Gemeinde-und Stadtentwicklung (Teil I)

Hörsaal B

Moderierende:

Thomas Claßen, Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen,

Uwe Lummitsch, Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt e.V. (LAGFA)

Gesundheitsrelevante Umweltbelastungen wie Lärm oder Schadstoffe in der Luft und gesundheitsbezogene Umweltressourcen – dazu gehören Grün- und Freiflächen – sind in den Städten sozial räumlich ungleich verteilt. Die Folge sind Mehrfachbelastungen bestimmter Quartiere und ihrer Bewohnerschaft durch Umweltprobleme und soziale Benachteiligungen. Vor diesem Hintergrund zielt der strategische Ansatz Umweltgerechtigkeit darauf ab, eine Konzentration von Umweltbelastungen in sozial benachteiligten Quartieren und Wohnlagen zu vermeiden oder abzubauen sowie ihren Bewohner*innen den Zugang zu Umweltressourcen zu ermöglichen. Im Forum soll erörtert werden, wie das Thema Umweltgerechtigkeit in der Kommune umgesetzt werden kann.

Methode:

Im Forum wird dieser Frage mit wissenschaftlicher Perspektive (Forum, Teil I) und kommunalen Praxiserfahrungen (Forum, Teil- II) nachgegangen.

Schlussfolgerung/Ergebnisse werden erwartet zu:

- notwendige Daten und Indikatoren, um mehrfachbelastete Quartiere zu identifizieren,

- geeignete Instrumente zur Schaffung von mehr Umweltgerechtigkeit in der Kommune,

- ressortübergreifender Kooperation für mehr Umweltgerechtigkeit,

- Beteiligungsprozesse für mehr Umweltgerechtigkeit (Verfahrensgerehtigkeit).

Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:

Das Forum vermittelt Strategien, Ideen und Praxistipps, wie sich Kommunen erfolgreich auf den Weg zu mehr Umweltgerechtigkeit machen können.

 

Umweltgerechtigkeit: Was ist das und warum ist das Thema wichtig?

 

Claudia Hornberg, Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät

 

Umweltgerechtigkeit ist ein normatives Leitbild, das darauf abzielt, die sozialräumliche Konzentration gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen (Lärm, Luftbelastungen, Hitze u.a.) zu vermeiden bzw. abzubauen sowie einen sozialräumlich gerechten Zugang zu Umweltressourcen (insbesondere Grün- und Wasserflächen) zu gewährleisten. Das Thema Umweltgerechtigkeit gewinnt insbesondere vor dem Hintegrrund des Klimawandels und seiner Folgen für die menschliche Gesundheit an Bedeutung.

 

Mehr Umweltgerechtigkeit: Wie kann das in der Kommune gelingen?

 

Christa Böhme, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin

 

Kommunen, die sich auf den Weg zu mehr Umweltgerechtigkeit machen wollen, müssen sich folgende Fragen stellen:

Welche Daten und Indikatoren sind erforderlich, um mehrfachbelastete Quartiere zu identifizieren?

Welche Instrumente sind geeignet, um mehr Umweltgerechtigkeit zu schaffen?

Welche Ämter müssen zur Schaffung von mehr Umweltgerechtigkeit zusammenwirken?

Wie kann mit Beteiligungsprozessen mehr Umweltgerechtigkeit erreicht werden?

Im Beitrag werden Antworten auf diese Fragen gegeben.

 

Mehrfachbelastungsanalysen auf Basis des SUHEI-Modells

 

Heike Köckler, Hochschule Gesundheit, Bochum

 

Das SUHEI-Modell ist als Entscheidungsgrundlage für eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung unter besonderer Berücksichtigung sozialer Ungleichheiten bei Gesundheit konzipiert. Es verknüpft im städtischen Kontext umweltbezogene und soziale Determinanten von Gesundheit in Form räumlicher Indikatoren.Mit dem Modell lässt sich innerhalb einer Stadt eine unverhältnismäßige Exposition bestimmter sozioökonomischer Gruppen zu ausgewählten Umweltbelastungsfaktoren und fehlenden Ressourcen abbilden.

Themenfelder
  • Kommune
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Dr. Thomas Claßen
Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW)
Prof. Dr. habil Heike Köckler
Hochschule Gesundheit, Bochum
Christa Böhme
Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
Prof.in Dr.in Claudia Hornberg
Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät
Uwe Lummitsch
BAG Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit e.V.
14:15 - 15:45

Die Herausforderungen von Praxisforschung in der Prävention

Hörsaal C

Moderierende: 

Henrike Hoppe, KKH Kaufmännische Krankenkasse

Prävention muss wirksam und nachhaltig sein, um die Gesundheit der Menschen über den Lebensweltansatz langfristig zu verbessern. Doch oftmals werden in der Forschung wirksame Präventionsansätze identifiziert, aber danach nicht weiter in die Praxis getragen. Oder aus der Praxis heraus werden Präventionsansätze entwickelt, ohne deren Wirksamkeit zu hinterfragen.

Wie kann es gelingen wissenschaftlich fundierte Präventionsansätze in die Praxis zu tragen und deren Wirksamkeit langfristig im Blick zu behalten? Welche Möglichkeiten gibt es, Forschung und Evaluation in die Umsetzung zu integrieren? Welche Herausforderungen entstehen und wie kann man diesen begegnen?

Dies möchten wir gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Präventionsforschung und psychische Gesundheit (DZPP) als Forschungspartner, der Stiftung der Deutschen Lions als Träger des Programms Lions-Quest, Herrn Paul Denkhaus als Entwickler und Umsetzer eines neuen partizipativen Präventionsprojektes und den Teilnehmer:innen der Session diskutieren.

Hierzu werden in vier kurzen Impulsvorträgen verschiedene Ansätze zur Umsetzung von Praxisforschung als Beispiele vorgestellt, um anschließend auf dieser Grundlage in den Austausch gehen zu können.

 

Wirksame Präventionsansätze – auch eine Frage der Struktur

Franziska Klemm, KKH Kaufmännische Krankenkasse

 

Das Deutsche Zentrum für Präventionsforschung und Psychische Gesundheit (DZPP) – Neue Wege und Möglichkeiten in der Prävention für Kinder und Jugendliche

Arne Bürger, Deutsches Zentrum für Präventionsforschung und psychische Gesundheit,

 

Hip-Hop als Medium der Ernährungsbildung – Ein Praxisforschungsprojekt im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Paul Denkhaus, Europa-Universität Flensburg

 

Wirkungsanalysen von Lebenskompetenzprogrammen

Peter Sicking, Stiftung der Deutschen Lions

 
Themenfelder
  • Partizipation
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Franziska Klemm
KKH Kaufmännische Krankenkasse
Henrike Hoppe
Kaufmännische Krankenkasse
Paul Denkhaus
Europa-Universität Flensburg
Dr. PETER SICKING
Stiftung der Deutschen Lions
Arne Bürger
DZPP
14:15 - 15:45

Was wissen wir über den Gesundheitszustand von Unversicherten, Wohnungslosen und Migrant*innen in Deutschland und wie können diese besser in die Gesundheitsberichterstattung einbezogen werden?

Hörsaal D

Moderierende: 

Christian Stegmüller, Ärzte der Welt e. V.

Mit der Agenda 2030 hat sich Deutschland das Ziel gesetzt, allen in Deutschland lebenden Menschen ein gesundes Leben zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern. Um die Gesundheitspolitik so zu gestalten, dass dieses Ziel erreicht werden kann, liefert die Gesundheitsberichterstattung regelmäßig Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung. Diese werden in der Regel über Sekundärdaten wie die Statistiken der Krankenversicherungen sowie über bevölkerungsbezogene Befragungen und Untersuchungen gewonnen. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind in der vorhandenen Datenbasis jedoch ausgeschlossen oder unterrepräsentiert. Hierzu gehören Menschen ohne Krankenversicherungsschutz und Personen, die in den Stichproben der Befragungen und Untersuchungen nicht berücksichtigt werden (z. B. Menschen ohne Meldeadresse) oder selten an diesen teilnehmen (z. B. Migrant*innen). Ziel dieses Fachforums ist es, (1) die Datenlage zu Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, Erwerbsarbeitsplatz oder Wohnung zu beschreiben, (2) einen Überblick über verfügbare Gesundheitsdaten zu Menschen ohne Krankenversicherungsschutz bzw. Personen ohne Meldeadresse und Migrant*innen zu geben, (3) Möglichkeiten zu diskutieren, wie die Datenlage zu diesen Personengruppen optimiert werden kann und (4) Ansätze vorzustellen, wie diese besser in die Gesundheitsberichterstattung integriert werden können. Für dieses Fachforum kooperieren die Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg, Ärzte der Welt e. V., die Bundesarbeitsgemeinschaft Anonymer Behandlungsschein und Clearingstellen für Menschen ohne Krankenversicherung (BACK) und das Robert Koch-Institut (RKI).

Wie viele Menschen ohne Krankenversicherung, Erwerbsarbeitsplatz, Wohnung? Ein Beitrag aus Sicht der von Armut betroffenen Menschen im Rahmen der Landesarmutskonferenzen.

Harald Gropp, Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg

 

Die Zahlen zu Menschen ohne Krankenversicherung, ohne Wohnung und Erwerbsarbeitsplatz werden nur unzureichend erhoben und diskutiert. Teilweise sind es Spekulationen und selbst dort, wo es verlässliche Erhebungen gibt, werden diese von den Medien zum Teil falsch wiedergegeben. In allen drei Fällen ist es wichtig, die genauen Zahlen zu kennen, um Abhilfe zu schaffen, z. B. durch eine Reform des Dreiklassen-Gesundheitssystems, bestehend aus privat, gesetzlich bzw. gar nicht Versicherten.

 

Welche gesundheitsrelevanten Daten gibt es zu Menschen ohne Krankenversicherungsschutz und Wohnungslosen in Deutschland?

Gianni Varnaccia, Ärzte der Welt e. V.

 

Menschen ohne Krankenversicherungsschutz und Personen ohne Meldeadresse sind in den Datenquellen der Gesundheitsberichterstattung häufig ausgeschlossen oder unterrepräsentiert. Für diesen Beitrag wurden Datenquellen recherchiert, die Informationen über die gesundheitliche Lage dieser Gruppen liefern. Hierzu gehören Versorgungsdaten aus Notaufnahmen, ambulante und stationäre Abrechnungsdaten sowie Daten von Institutionen, die Menschen ohne Krankenversicherungsschutz medizinisch versorgen.

 

Wie kann die Datenlage zu Menschen ohne Krankenversicherungsschutz und Wohnungslosen in Deutschland für die Gesundheitsberichterstattung verbessert werden?

Sophie Pauligk, Sarah Lang, Bundesarbeitsgemeinschaft Anonymer Behandlungsschein und Clearingstellen für Menschen ohne Krankenversicherung

 

Wir stellen Projekte der BACK vor, die die Datenlage zu Menschen ohne oder ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz verbessern sollen. Dazu gehören eine Darstellung der Infrastruktur von Anlaufstellen für Betroffene, eine verbesserte Schätzung der Anzahl von Betroffenen sowie Vorschläge für eine einheitliche Datenerfassung in Anlaufstellen. Ziel ist, zu einem besseren Verständnis von Zugangsbarrieren und geeigneten Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung für alle beizutragen.

 

Was wissen wir über den Gesundheitszustand von Migrant*innen in Deutschland und wie können diese besser in die Gesundheitsberichterstattung einbezogen werden?

Katja Kajikhina, Claudia Hövener, Robert Koch-Institut

 

Dieser Beitrag stellt die Strategien im Hinblick auf die Erreichbarkeit und Einbeziehung von Menschen mit Migrationsgeschichte im Gesundheitsmonitoring am RKI vor – und reflektiert die verwendeten Kategorien und Konzepte. Weiterhin werden Beispielen aus aktuellen Studienergebnissen zur gesundheitlichen Lage von Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten sowie zu den möglichen Einflussfaktoren wie Diskriminierung, Einkommen, Bildung und weiteren sozialen Determinanten gezeigt

Themenfelder
  • Gesundheitsberichterstattung
  • Migration und Flucht
  • Wohnungslosigkeit
  • H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik
Sprecher*innen
Christian Stegmüller
Ärzte der Welt e. V.
Harald Gropp
Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg, Deutschland
Gianni Varnaccia
Ärzte der Welt e. V.
Sophie Pauligk
Bundesarbeitsgemeinschaft Anonymer Behandlungsschein und Clearingstellen für Menschen ohne Krankenve
Dr. Katja Kajikhina
Robert Koch-Institut
Sarah Lang
Gesundheitsamt Frankfurt am Main
14:15 - 15:45

Escape-Spiele als Methode der politischen Bildung im Kontext von Armut und Gesundheit

Senatssaal

Moderation:

Jürgen Schneider, Gremium Menschen mit Armutserfahrung des Kongresses Armut und Gesundheit, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.; Armutnetzwerk e.V.,

Britta Kreuzer, LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V.,

Iris Hofmann, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V.

Soziale Teilhabe für alle zu ermöglichen, gilt gemeinhin als wichtiges Ziel der Armutsbekämpfung. Dabei ist Teilhabe insofern abhängig von gegenseitigem Verständnis und Sensibilität, als dass man begreifen muss, welche Schritte oder auch Hürden mein Gegenüber gehen muss, um Teil einer gesellschaftlichen Gruppe werden zu können. Doch das Entwickeln wechselseitigen Verständnisses ist nicht immer leicht, weswegen spezielle Methoden hilfreich sein können

Das nifbe und das Praxisnetzwerk für soziale Stadtentwicklung haben sich, mit Unterstützung der AEWB in Niedersachsen, auf den Weg gemacht, mittels eines Escape-Spieles Armutssensibilität zu fördern. Traditionell handelt es sich bei Escape-Spielen um kommerzielle Angebote, bei denen eine kleine Gruppe an Menschen unterschiedlichste Rätsel lösen muss, um sich aus einem Raum zu befreien. Dieser Kerngedanke wird in den Kontext von politischer Bildung übertragen, so dass die Spielenden kreativ und niedrigschwellig an ein Thema herangeführt werden.

In unserem Workshop möchten wir einen Einblick in die Nutzung eines Escape-Spieles zur Armutssensibilisiert geben. Hierzu stellen die Entwicklerinnen und Trainerinnen ihre Erfahrungen in Hinblick auf die Konzeption, den Aufbau und die Durchführung vor.

Wir wollen die Methode und ihre Anwendung reflektieren und zugleich diskutieren, wie die Anwendung und Übertragbarkeit in eigene Arbeitskontexte gelingen kann. Als Beispiel hierzu wird von einem sich aktuell noch in der Entwicklung befindenden Konzeptes zum Thema „Menschen ohne Krankenversicherung“ berichtet.

 

Escape-Spiele als Methode der politischen Bildung zur Armutssensibilisierung

Britta Kreuzer, LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V.,

Iris Hofmann, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V.

Die beiden Referentinnen haben umfangreiche Erfahrung in der Nutzung dieses Konzepts zur politischen Bildung. Sie haben selbst ein Spiel zum Thema „Armut und soziale Lebenslagen von Familien“ entwickelt, vielfach umgesetzt und in Trainer*innenschulungen andere dazu angeleitet den Raum selbst umzusetzen. Sie stellen die Methode und das Spielkonzept vor, um dann in den Austausch über die Methode zu kommen.

 

Im Labyrinth der Gesundheitsversorgung – Übertragbarkeit und Weiterentwicklung der Methode

Jürgen Schneider, Gremium Menschen mit Armutserfahrung des Kongresses Armut und Gesundheit, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.; Armutnetzwerk e.V.,

Der Referent war Teilnehmer an der bereits genannten Trainer*innenschulung und ist aktuell beteiligt an der Entwicklung eines neuen Konzeptes, bei dem es um das Recht auf medizinische Versorgung geht, welches vielen Menschen trotz Krankenversicherungspflicht verweigert wird. Es wird ein Einblick in den Prozess der Neugestaltung und die dabei gemachten Erfahrungen gegeben.

Themenfelder
  • Partizipation
  • H3 - Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen
Sprecher*innen
Jürgen Schneider
Armutsnetzwerk e.V., European Anti Poverty Network (EAPN),
Britta Kreuzer
LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V.
Iris Hofmann
nifbe Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung u
14:15 - 15:45

Hochschulen anders gedacht – nachhaltig, fair und gesund!

Konferenzraum III

Moderierende: 

Sandra Pape, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V)

Dr. Astrid Rimbach, Universität Luzern

Dr. Brigitte Steinke, Projekt- und Prozessberaterin Setting Gesunde Hochschule im Auftrag der Techniker Krankenkasse

Als Institutionen für Innovation und Forschung sowie als Bildungseinrichtungen für zukünftige Fachkräfte kommt den Hochschulen eine besondere Bedeutung beim Thema Nachhaltigkeit zu. Nachhaltigkeit sollte dabei als Querschnittsaufgabe betrachtet werden und Einzug sowohl in Forschung, Studium und Lehre sowie die Organisation selbst erhalten. In diesem Kontext umfasst Nachhaltigkeit ökologische, wirtschaftliche sowie auch soziale Dimensionen. Ein weiteres zukunftsträchtiges Querschnittsthema für Hochschulen ist die Förderung der Gesundheit ihrer Mitarbeitenden und Studierenden und die Schaffung von menschengerechten Arbeits- und Studienbedingungen in der Gegenwart und für die Zukunft.

Die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit werden meist separat an Hochschulen betrachtet, wobei eine enge Verknüpfung zwischen ihnen besteht. Deutlich wird dies an den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen: Hier wird im dritten Ziel „Gesundheit und Wohlergehen“ explizit benannt. Die Okanagan-Charta, die neueste, internationale Programmatik für gesundheitsfördernden Hochschulen, ruft zur Verzahnung von Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit an Hochschulen auf. Doch wie sieht ein tragfähiger und gerechter Gestaltungsansatz für Gesundheit und Nachhaltigkeit an Hochschulen aus? Welche Handlungsfelder und Dimensionen sind relevant für Hochschulen? Und wie lassen sich interne und externe Synergien nutzen?

Mit diesen Fragestellungen setzen sich Vertreter:innen der Netzwerke Gesundheitsfördernder Hochschulen der Schweiz, Österreich und Deutschland auseinander und möchten einen interdisziplinären Austausch mit den Teilnehmer:innen anregen.

 

Verzahnung von Nachhaltigkeit und Gesundheit an Hochschulen

Sandra Pape, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V,

Dr. Astrid Rimbach, Universität Luzern,

Dr. Brigitte Steinke, Projekt- und Prozessberaterin Setting Gesunde Hochschule im Auftrag der Techniker Krankenkasse

 

Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen werden in einer Arbeitsphase und Diskussionsrunde folgende Fragen erarbeitet und diskutiert:

-Welche Determinanten sind für Gesundheit und Nachhaltigkeit an Hochschulen relevant?
-Welche Schnittstellen zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit sollten an Hochschulen beachtet werden?

Themenfelder
  • Gesundheit in der Arbeitswelt
  • Gesundheit studieren – gesund studieren
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Sandra Pape
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V
Dr. Astrid Rimbach
Universität Luzern
Dr. Brigitte Steinke
Projekt- und Prozessberaterin Setting Gesunde Hochschule im Auftrag der Techniker Krankenkasse
14:15 - 15:45

Verbreitung und kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung (VERBUND)

UBA Hörsaal

Moderierende:

Simone Kohler, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,

Philipp Weber, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Hintergrund: 

Viele kommunale Gesundheitsförderungsprojekte verbleiben im Modellstatus. Um einen maximalen Public Health Impact zu erzielen, ist es von Bedeutung, über Modellprojekte hinauszugehen und strukturbildende Ansätze zu verbreiten. Das Fachforum konzentriert sich auf den Erfahrungsaustausch und erörtert, wo Kommunen Unterstützung in der Umsetzung strukturbildender bewegungsbezogener Gesundheitsförderung (bGf) benötigen und in welchen Bereichen sie eigenständig agieren können. Es behandelt die optimale Passung zwischen Ressourceneinsatz und Nutzen für die Verbreitung aus Sicht der Kommunalpraxis und Wissenschaft.

Projektbeschreibung:

Das Ziel von VERBUND ist es, einen ressourcenoptimierten Ansatz zur nachhaltigen Verbreitung und Umsetzung kommunaler bGf in Deutschland mit Fokus auf gesundheitlicher Chancengleichheit zu entwickeln und erproben. Nach der partizipativen Entwicklung eines Verbreitungskonzepts in Phase 1 und dessen partizipativer Erprobung in Modellkommunen (MK) in Phase 2 wird in Phase 3 ein VERBUND-Manual erstellt.

Ergebnisse:

Von 53 Interessenbekundungen aus 14 Bundesländern wurden 12 MK ausgewählt. Das Verbreitungskonzept umfasst verschiedene Unterstützungsformate wie wissenschaftliche Beratung, Prozessbegleitung, Schulungen, ein KOMBINE-Manual und Vernetzungsangebote. Die MK wurden in 3 Gruppen unterteilt, die unterschiedliche Ansatzvariationen verfolgen.

Lessons Learned: 

VERBUND liefert Erkenntnisse zur ressourcenoptimierten Verbreitung von strukturbildender bGf mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit sowie gesundheitlicher Chancengleichheit in Deutschland. Erfahrungen aus der Umsetzung des ressourcenoptimierten Verbreitungskonzeptes werden diskutiert.

 

Entwicklung eines ressourcenoptimierten Verbreitungskonzepts kommunaler bGf

Simone Kohler, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,

Philipp Weber, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Für ein ressourcenoptimiertes Verbreitungskonzept kommunaler bGf wurden Schlüsselkategorien mittels eines Reviews identifiziert und 2 Workshops (WS1, WS2) durchgeführt. Aus dem Review resultierte ein Rahmenmodell mit 10 Schlüsselkategorien. In WS1 wurden gemeinsam mit kommunalen Akteur:innen Unterstützungsbedarfe und Selbstleistungen identifiziert. In WS2 wurden Erfolgsfaktoren und Barrieren für die Verbreitung mit überregionalen Akteur:innen eruiert.

 

Umsetzung kommunaler bewegungsbezogener Gesundheitsförderung aus Perspektive der Praxis: Gesamtstrategien

Lars Marx, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin,

Patrizia Paplinski, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Berlin,

Rasmus Nell, Abteilung Gesundheitsförderung und –planung, Stadt Herne,

Jessica Sell, Bewegungskoordination Frankfurt am Main 

 

„Umsetzung kommunaler bGf aus Perspektive der Praxis: Gesamtstrategien“ stellt die Erfahrungen der MK bei der Einführung einer Gesamtstrategie vor. Dabei werden ressourcenoptimierte Unterstützungsleistungen im Prozess, die Entwicklung einer Gesamtstrategie und deren Implementierung präsentiert. Aus Sicht der kommunalen Akteur:innen werden Herausforderungen und Lösungsansätze zum nachhaltigen Aufbau gesundheits- und bewegungsförderlicher Gesamtstrategien diskutiert.

 

„Umsetzung kommunaler bewegungsbezogener Gesundheitsförderung aus praxisorientierter Perspektive: Partizipation“

Jana Ziemainz, Amt für Sport und Gesundheitsförderung, Stadt Erlangen,

Monika Grillenberger, Gesundheitsamt, Landkreis Karlsruhe,

Stephan Schikorra, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin

 

„Umsetzung kommunaler bGf aus praxisorientierter Perspektive: Partizipation“ stellt die Erfahrungen der MK mit der Einbindung und Partizipation verschiedener Akteursgruppen dar. Dabei werden ressourcenoptimierte Unterstützungsleistungen im Prozess, die Ansprache und Einbindung verschiedener Akteursgruppen präsentiert. Herausforderungen und Lösungsansätze zur Partizipation bei gesundheits- und bewegungsförderlichen Programmen werden aus Sicht der kommunalen Akteur:innen diskutiert.

Themenfelder
  • Kommune
  • Partizipation
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Rasmus Nell
Abteilung Gesundheitsförderung und –planung, Stadt Herne
Dr. Monika Grillenberger
Gesundheitsamt, Landkreis Karlsruhe
Jana Ziemainz
Amt für Sport und Gesundheitsförderung, Stadt Erlangen
Stephan Schikorra
Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin
Patrizia Martina Paplinski
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Berlin
Lars Marx
Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin
Simone Kohler
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Jessica Sell
Bewegungskoordination Frankfurt am Main
Philipp Weber
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
14:15 - 15:45

Informationsportale für den Wissenstransfer im öffentlichen Gesundheitswesen im Kontext von Klimagesundheit

UBA Seminarraum

Moderierende:

Anke Spura, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA),

Michaela Franz, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)


Der Klimawandel stellt eine erhebliche Herausforderung für Gesellschaft und Gesundheitswesen dar. Es ist daher von Bedeutung, Fachkräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wissenschaftlich fundiert zu informieren. Informationsdienste und Plattformen (IP) sind hierbei von großer Bedeutung. IPs müssen sich gemäß den aktuellen Erfordernissen fortwährend anpassen und weiterentwickeln.

Unsere Leitfrage lautet: Wie müssen IP gestaltet sein, um einen optimalen Wissenstransfer im öffentlichen Gesundheitswesen im Kontext von Klimawandel zu gewährleisten?

Methode:

In einem Worldcafé soll diskutiert werden, wie die IP zum klimabezogenen Wissenstransfer als bundesweite Angebote perspektivisch beitragen können. Folgende drei IP-Prototypen werden zunächst kurz präsentiert: „InfoDienst Gesundheitsförderung/ InfoDienst Migration“, www.kindergesundheit.de und „Gesund und aktiv älter werden“. Die Worldcafé-Stationen beziehen sich auf Informationsbedürfnisse der Nutzer zur Gesundheitsförderung generell, zu Migration und Gesundheit, zu Kindergesundheit und zu gesundem Altern. Die Informationsbedürfnisse werden in den Kontext des Klimawandels gestellt.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse sollen in bestehende Angebote eingehen und werden für zukünftige Entwicklungen im Bereich Wissenstransfer im öffentlichen Gesundheitswesen genutzt.

Workshopbeitrag:

Mit dem Workshop wird ein Beitrag zur Neuorientierung der Gesundheitsdienste und passender Angebote geschaffen.

 

Inhaltspräsentation, Form, Frequenz, Kanäle

Michaela Franz (BZgA) und Fabienne Braukmann(BZgA)

Im WorldCafè werden übergeordnete Fragestellungen erörtert:

  • Welche Informationskanäle werden bemüht um die Arbeit gut auszuüben?
  • Wieviel Zeit wird aufgewendet um sich informiert zu halten?
  • Wie muss eine optimale Information erfolgen?


InfoDienst Gesundheitsförderung und Migration, Flucht und Gesundheit

Michaela Franz (BZgA) und Fabienne Braukmann (BZgA)

Der BZgA InfoDienst richtet sich an Fachkräfte aus dem öffentlichen Gesundheitswesen (u.a. mit einem Schwerpunkt ÖGD sowie Multiplikatoren im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention sowie angrenzende Felder.

Im WorldCafé werden folgende Fragestellungen erörtert:

  • Welche Themen sollten seitens der BZgA transportiert werden?
  • Wofür benötigen Sie die Inhalte und wie wenden Sie diese an?
  • Welche Informationsbedarfe bestehen im Kontext von Migration und Gesundheit hinsichtlich Klimawandel?

Kindergesundheit

Ria Kortum (BZgA)

Das Onlineportal www.kindergesundheit-info.de zur Förderung der frühen Kindergesundheit und der Elternkompetenz bietet fundierte Gesundheitsinformationen für Eltern und Fachkräfte.

Folgende Fragestellungen erörtert:

  • Welche Themen wünschen Sie sich im Bereich Kindergesundheit?
  • Wofür benötigen Sie die Inhalte und wie wenden Sie diese an?
  • Wie sollten die Inhalte aufbereitet sein?
  • Welche Informationsbedarfe bestehen im Kontext von Kindergesundheit hinsichtlich Klimawandel?

Gesund und aktiv älter werden

Claudia Vonstein (BZgA)

Mit dem Programm „Gesund und aktiv älter werden“ leistet die BZgA einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit älterer Menschen.

Im WorldCafé werden folgende Fragestellungen erörtert:

  • Welche Themen erwarten und wünschen Sie sich von einem Programm „Gesund und aktiv älter werden“?
  • Wofür benötigen Sie die Inhalte und wie wenden Sie diese an?
  • Wie sollten die Inhalte aufbereitet sein?
  • Welche Informationsbedarfe bestehen im Kontext von gesundes Altern hinsichtlich Klimawandel?
Themenfelder
  • H5 - Gesundheitsdienste
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Claudia Vonstein
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Fabienne Braukmann
BZgA
Dr. Anke Spura
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Michaela Franz
BZgA
Dr. Ria Kortum
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
14:15 - 15:45

Big Tobacco: Profits & Lies – Tabak oder Nachhaltige Entwicklung

Ausstellungsfläche

Die Ausstellung zeigt den Weg des Tabaks vom Saatbeet bis zur Kippe und beleuchtet die Auswirkungen der gesamten Produktions-/Konsumkette auf eine nachhaltige Entwicklung, über die gesundheitlichen Gefahren hinaus. Sie trägt zu einem umfassenderen Verständnis von Tabakkontrolle bei und kombiniert in ihren Lösungsvorschlägen die Ansätze der Verhaltens- und Verhältnisprävention. In Schulen (geeignet ab SEK I) hat sie sich als gute Informations- und Diskussionsquelle bewährt.

Vorschau: https://unfairtobacco.org/big-tobacco-ausstellung/

Themenfelder
  • Globale Gesundheit
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Sonja von Eichborn
Blue 21 / Unfairtobacco
15:45 - 16:15

Pause

16:15 - 17:15

Im Gespräch: Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit vor Ort

Audimax

Moderierende:

Dr. Joseph Kuhn, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Mit seiner Planung für ein Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) zielt das Bundesministerium für Gesundheit darauf ab, die Gesundheitsversorgung in den Kommunen zu stärken und dabei gleichzeitig die individuelle Gesundheitskompetenz zu erhöhen. Kommunen sollen mehr Möglichkeiten erhalten, auf die vor Ort bestehenden Bedarfe im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung zu reagieren.

Im Gespräch wird ein Gesamtblick auf die Potenziale von Gesundheitskiosken, Primärversorgungszentren und Gesundheitsregionen geworfen, um zu mehr gesundheitlicher Chancengleichheit beizutragen. Insbesondere soll erörtert werden:

  • Inwieweit können Strukturen wie „Gesundheitsregionen“ einen Impuls geben, regionale und überregionale Netzwerke zur Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln? Welche Potenziale ergeben sich bei bereits vorhandenen integrierten kommunalen Gesundheitsförderungsstrategien (sogenannten „Präventionsketten“)?
  • Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Landes- und kommunaler Ebene in Kooperation mit der GKV so ausgestaltetet werden, dass in der Konzeptions- und Umsetzungsphase der Elemente des GVSG eine starke Rolle des ÖGD sichergestellt wird? Welchen Beitrag zur Prozessbegleitung können hier die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) leisten?

Gesprächsrunde mit Publikumsbeteiligung mit:

  • Charlotte Bettina Boettcher, Geschäftsführerin Medizinisches Zentrum Lübbenau GmbH
  • Jana Bauer, Gesundheitsamt Frankfurt, Sekretariat Gesunde Städte-Netzwerk
  • Gunnar Geuter, Medizinaldirektor, Kommunalbüro für ärztliche Versorgung, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
  • Stephan Koesling, Geschäftsführer Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung
  • Michael Weller, Bundesministerium für Gesundheit, Leitung Abteilung 2

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. 

Themenfelder
  • Gesundheitspolitik
  • H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik
Sprecher*innen
Dr. Joseph Kuhn
Bay. Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Stephan Koesling
Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung
Gunnar Geuter
Bay. Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Charlotte Bettina Boettcher
Medizinisches Zentrum Lübbenau GmbH
Michael Weller
Bundesministerium für Gesundheit
Jana Bauer
Gesundheitsamt Frankfurt - Sekretariat Gesunde Städte-Netzwerk
16:15 - 17:15

Lebensweltorientierte Gesundheitsförderung mit und für Menschen mit Migrationshintergrund im Quartier

Hörsaal A

Moderierende: 

Sergio Andrés Cortés Núñez, Der Paritätische Gesamtverband

Menschen mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich von gesundheitlichen Disparitäten betroffen. Um dem entgegenzuwirken, haben der Paritätische Gesamtverband und das Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in 2022 ein ambitioniertes Projekt namens "Gemeinsam für ein gesundes Leben: Gesundheitsförderung mit und für Menschen mit Migrationshintergrund im Quartier" initiiert. Das Projekt wird unter inhaltlicher Beteiligung und finanzieller Förderung der gesetzlichen Krankenkassen, vertreten durch den Verband der Ersatzkassen e. V., durchgeführt. Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt auf der gezielten Gesundheitsförderung für diese Bevölkerungsgruppe in Quartieren, im Einklang mit den Vorgaben des § 20a SGB V.

Aktiv beteiligt sind sechs Mitgliedsorganisationen des Paritätischen aus diversen Bundesländern. Es wurden partizipative Ansätze eingesetzt, um gesundheitliche Bedürfnisse und Zugangsbarrieren zu identifizieren. Diese Erkenntnisse fließen in die Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen ein. Ein weiteres Kernziel des Projekts ist der Aufbau nachhaltiger Netzwerke zwischen den Mitgliedsorganisationen und lokalen Akteur*innen, um die entwickelten Maßnahmen in ihren Lebenswelten nachhaltig verankern zu können.

Im Rahmen dieses Fachforums wird diskutiert, welche Herausforderungen im Laufe der Projektumsetzung aufgetreten sind und wie effektive, gesundheitsförderliche Strukturen für und mit Menschen mit Migrationshintergrund in ihren Quartieren etabliert werden können. Hierfür werden zwei der beteiligten Mitgliedsorganisationen ihre bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse teilen, für das Publikum wertvolle Einblicke für ähnliche Initiativen bieten könnten.

 

Gemeinsam für ein gesundes Leben – Projektüberblick und Evaluation

 

Min-Sung Kim, Der Paritätische Gesamtverband,
Demet Dingoyan, Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

 

Es werden Hintergrund, Zielsetzung, Methodik und Evaluation des Projekts präsentiert. Dabei wird ein Überblick über die bisherigen Aktivitäten und Erkenntnisse im Projekt gegeben und berichtet, welche Erfolge bereits erzielt wurden und welche Herausforderungen noch gemeistert werden müssen? Darauf basierend wird ein Erfahrungsaustausch angeregt und diskutiert, welche Strategien sich bei der Entwicklung von gesundheitsfördernden Maßnahmen als besonders hilfreich erwiesen haben.

 

Bewegung als Schlüssel: Physische und psychosoziale Gesundheitsressourcen stärken

Mercian Özcan, Duha e.V.

 

Bewegungsmangel beeinträchtigt physische und psychosoziale Gesundheit. Das im Projekt entwickelte Angebot von Duha e. V. fördert Bewegung, stärkt die Gesundheit, reduziert Stress. Es wird Umgebungen geschaffen, die zur Aktivität motivieren. Es adressiert individuelle und gesellschaftliche Aspekte für eine dauerhafte Bewegungskultur. Religiöse und kulturelle Nuancen werden berücksichtigt, um Veränderungen im Alltag der Migrantinnen zu fördern. Der Beitrag zeigt Ansätze und Herausforderungen auf.

 

Sensibilisierung und Nachhaltigkeit: Stärkung der Gesundheitskompetenz im Fokus

Nuria Silvestre, Verband binationaler Familien Leipzig

 

Um die Gesundheitsversorgung für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern, ist eine gezielte Sensibilisierung von Migrationsfachkräften und anderen Akteur*innen essentiell. Der Beitrag betont die Bedeutung der Gesundheitskompetenz und Sensibilisierung als Schlüssel zu nachhaltigen Veränderungen in Lebenswelten. Warum ist dieses Thema von zentraler Bedeutung? Welche besonderen Herausforderungen gibt es? Ein Überblick über diese und weitere Fragen wird in diesem Beitrag präsentiert.

Themenfelder
  • Kommune
  • Migration und Flucht
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Dr. Min-Sung Kim
Der Paritätische Gesamtverband
Sergio Andrés Cortés Núñez
Der Paritätische Gesamtverband
Nuria Silvestre Fernández
Verband binationaler Familien Leipzig
Dr. Demet Dingoyan
Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Maja-Lina Böcher
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Merican Özcan
Duha e.V.
16:15 - 17:15

Mehr Umweltgerechtigkeit in der Kommune schaffen – Forum der AG Gesundheitsfördernde Gemeinde-und Stadtentwicklung (Teil II)

Hörsaal B

Moderierende: 

Christa Böhme, Deutsches Institut für Urbansitik,

Heike Köckler, Hochschule Gesundheit, Bochum

 

Gesundheitsrelevante Umweltbelastungen wie Lärm oder Schadstoffe in der Luft und gesundheitsbezogene Umweltressourcen – dazu gehören Grün- und Freiflächen – sind in den Städten sozial räumlich ungleich verteilt. Die Folge sind Mehrfachbelastungen bestimmter Quartiere und ihrer Bewohnerschaft durch Umweltprobleme und soziale Benachteiligungen. Vor diesem Hintergrund zielt der strategische Ansatz Umweltgerechtigkeit darauf ab, eine Konzentration von Umweltbelastungen in sozial benachteiligten Quartieren und Wohnlagen zu vermeiden oder abzubauen sowie ihren Bewohner*innen den Zugang zu Umweltressourcen zu ermöglichen. Im Forum soll erörtert werden, wie das Thema Umweltgerechtigkeit in der Kommune umgesetzt werden kann.

Im Forum wird dieser Frage mit wissenschaftlicher Perspektive (Forum, Teil I) und kommunalen Praxiserfahrungen (Forum, Teil II) nachgegangen.

Schlussfolgerung/Ergebnisse werden erwartet zu:

- notwendige Daten und Indikatoren, um mehrfachbelastete Quartiere zu identifizieren,

- geeignete Instrumente zur Schaffung von mehr Umweltgerechtigkeit in der Kommune,

- ressortübergreifender Kooperation für mehr Umweltgerechtigkeit,

- Beteiligungsprozesse für mehr Umweltgerechtigkeit (Verfahrensgerehtigkeit).

Diskussionsbeitrag/Lessons Learned:

Das Forum vermittelt Strategien, Ideen und Praxistipps, wie sich Kommunen erfolgreich auf den Weg zu mehr Umweltgerechtigkeit machen können.

 
 
Kassel: Umweltgerechtigkeit in Verwaltung, Politik und Konzepten verankern
 
Anja Starick, Stadt Kassel, Umwelt- und Gartenamt

 

Die Stadt Kassel hat einen strategischen Ansatz entwickelt, um das Thema Umweltgerechtigkeit vor Ort auf den Weg zu bringen. Die Grundlage hierfür bildet eine gesamtstädtisch angelegte Analyse- und Konzeptarbeit. Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hat mehrfach belastete Quartiere identifiziert und die Anschlussfähigkeit von Umweltgerechtigkeit zu laufenden Programmen/Planungen herausgearbeitet. Die Umsetzung von Maßnahmen auf Quartiersebene hat der Magistrat der Stadt bereits beschlossen.

 

Marburg-Waldtal: Mehr Umweltgerechtigkeit im Stadtteil schaffen
 
Peter Schmittdiel, Stadt Marburg, Fachdienst Planung, Steuerung und Qualitätsentwicklung

 

Die Stadt Marburg hat einen kleinräumigen Ansatz Umweltgerechtigkeit entwickelt. Dieser ist praxisorientiert in die Umsetzung des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ eingebettet. Umweltgerechtigkeit wird so im Verbund mit dem Handlungsfeld Gesundheit Teil der Integrierten Entwicklungskonzepte für zwei Programmgebiete und damit Grundlage für dort bereits umgesetzte und noch geplante Maßnahmen und Projekte.

Themenfelder
  • Kommune
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Christa Böhme
Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
Prof. Dr. habil Heike Köckler
Hochschule Gesundheit, Bochum
Dr. Anja Starick
Stadt Kassel, Umwelt- und Gartenamt
Peter Schmittdiel
Stadt Marburg, Fachdienst Planung, Steuerung und Qualitätsentwicklung
16:15 - 17:15

Interprofessionelle Qualitätszirkel Frühe Hilfen – ein Vernetzungsansatz, der wirkt!

Hörsaal C

Moderierende: 

Till Hoffmann, NZFH in der BZgA,

Ilona Renner, NZFH in der BZgA

Die Interprofessionellen Qualitätszirkel Frühe Hilfen (IQZ) bieten schon seit längerer Zeit ein systematisch organisiertes Forum zum interdisziplinären Austausch. In dem Vernetzungsprojekt kommen Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte mit Vertretungen der Kinder- und Jugendhilfe zusammen. Ziel ist die bessere, passgenaue Unterstützung von Familien in Belastungssituationen aus beiden Hilfesystemen zu ermöglichen. Dies erreichen die Beteiligten auch dadurch, dass sie die jeweils andere Arbeitsweise in den Interprofessionellen Qualitätszirkeln besser kennen und verstehen lernen. Dabei hilft auch die Arbeit an strukturierten Fallbeispielen in der Familienfallkonferenz.

In dem Diskussionsform sollen drei Perspektiven auf den Vernetzungsansatz präsentiert und besprochen werden:

Aus der praktischen Arbeit und Umsetzung berichtet die Landeskoordinierungs- und Servicestelle Frühe Hilfen Berlin. In dem Beitrag geht es vor allen Dingen um die Erfahrungen vor Ort in den Interprofessionellen Qualitätszirkeln Frühe Hilfen. Auch werden Erfahrungen bei der Umsetzung des Vernetzungsansatzes auf Landeseben diskutiert.

Seit 2020 werden die Interprofessionellen Qualitätszirkel Frühe Hilfen in einem kontrollierten Design evaluiert. Erste quantitative und qualitative Ergebnisse zu Akzeptanz und Wirkung liegen inzwischen vor. Die wissenschaftlichen Befunde sollen im Workshop zur Diskussion gestellt werden. Im Fokus sollen dabei die Implikationen der Forschungsergebnisse für die zukünftige Weiterentwicklung und Implementierung der Interprofessionellen Qualitätszirkel stehen.

Weiterhin soll die aktuelle Entwicklung auf Bundeseben vorstellt werden. Insbesondere wird dabei auf die derzeit angebotene Moderationsausbildung eingegangen.

Themenfelder
  • Frühe Hilfen
  • Qualitätsentwicklung
  • H5 - Gesundheitsdienste
Sprecher*innen
Katharina Haverkamp
IQZ Tutorin für Senatsverwaltung Bildung, Jugend u. Familie
Ilona Renner
NZFH in der BZgA
Friederike Schulze
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin
Till Hoffmann
NZFH in der BZgA, Deutschland
16:15 - 17:15

Armutssensibilität in den Präventionsketten: Wieso, weshalb, warum - und wie?

Hörsaal D

Moderation:

Wiebke Humrich, LVG & AFS Nds. HB e. V.

Präventionsketten haben sich bundesweit als Lösungsansatz kommunaler Armuts(folgen)prävention etabliert. Damit alle Kinder unabhängig von ihrer sozio-ökonomischen Herkunft gesund aufwachsen können, braucht es vor Ort ein systematisches Vorgehen und eine feste Verankerung integrierter kommunaler Strategien.

Beim voraussetzungsvollen Auf- und Ausbau kommunaler Präventionsketten hat sich das Thema Armutssensibilität immer mehr zu einem zentralen Leitprinzip entwickelt, an dem sich Koordinierungs- und Fachkräfte orientieren und ihr Handeln ausrichten, um Zugänge armer Kinder zu verbessern und ihre Teilhabechancen zu erhöhen.

Das Fachforum greift diese aktuelle Entwicklung auf, indem es auf die Ebenen Kommune, Institutionen und Fachkräfte blickt sowie notwendige Rahmenbedingungen aufzeigt. Dabei spielt der Dreiklang aus „Wissen – Haltung – Handeln“ eine wichtige Rolle und dient sowohl kommunalen Koordinierungs- als auch institutionellen Fachkräften als Orientierung.

Aus der siebenjährigen Erfahrung des Programms „Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ wird folgenden Fragen nachgegangen:

  • Wie kann Armutssensibilität auf allen Ebenen entwickelt und verankert werden?
  • Wie kann sichergestellt werden, dass besonders arme Kinder und ihre Familien von neuen/veränderten Angeboten profitieren?

Anhand dieser Leitfragen geben Prozessbegleitung und kommunale Koordinierungskräfte Einblicke in die Praxis und zeigen Hürden und Erfolge beim Auf- und Ausbau ihres armutspräventiven Weges auf. Zum Abschluss können alle Teilnehmenden gemeinsam mit den Referierenden kritisch über Limitationen und Chancen des Präventionsketten-Ansatzes als Instrument der Armutsprävention diskutieren.

 
Beiträge der Session
 

Armutssensibilität als Leitprinzip: Erfahrungen aus dem Programm "Präventionsketten Niedersachsen"

 

Christina Kruse, LVG & AFS Nds HB e. V.

 

Mit dem Präventionsketten-Ansatz können Kommunen Strategien entwickeln und Strukturen auf- und ausbauen, die armutssensibel ausgerichtet sind, armutspräventiv wirken und damit die Teilhabechancen aller – insbesondere armer – Kinder verbessern. In diesem Beitrag werden wesentliche Aspekte einer kommunal verankerten Armutssensibilität sowie notwendige Rahmenbedingungen aus Sicht der niedersächsischen Prozessbegleitung beleuchtet.

 

Instrumente der Barsinghäuser Armutsprävention: Einblick in die kommunale Praxis

 

René Beck, Stadt Barsinghausen

 

Die Stadt Barsinghausen hat ihre Präventionskette armutssensibel ausgerichtet und inzwischen unabhängig von Fördermitteln verstetigt. Entscheidende Kriterien sind die Überzeugungsarbeit und kontinuierliche Einbindung politischer Akteur:innen. Zu den wichtigsten Erfolgen gehören eine sozialraumorientierte Kitaplatz-Vergabe, die kontinuierliche Qualifizierung von Kita-Fachkräften und der Abbau institutioneller/systemischer Zugangsbarrieren, die durch den Koordinator praxisnah vorgestellt werden.

Themenfelder
  • Kommune
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Christina Kruse
LVG & AFS Nds HB e. V.
René Beck
Stadt Barsinghausen
Humrich Wiebke
LVG & AFS Nds. HB e. V.
16:15 - 17:15

Ernährungsarmut als Gesundheitsrisiko

Senatssaal

Moderierende:

Kristine Görgen, Tafel Deutschland e.V.

Armutsbetroffene Menschen müssen mit wenig Geld deutlich mehr um eine gesunde und ausgewogene Ernährung ringen als der Rest der Gesellschaft. Eine gesunde nährstoffreiche Ernährung lässt sich mit einem geringen Budget nicht realisieren. Die Folge sind ernährungsassoziierte Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Adipositas. Hinzukommt der soziale Aspekt der Ernährung, also das gemeinsame essen und genießen mit anderen, was aufgrund der finanziellen Situation von armutsbetroffenen Menschen nicht realisierbar ist. Dies wiederum führt zu sozialer Ausgrenzung. Armutsbetroffene Menschen sind daher in mehrfacher Hinsicht gesundheitsgefährdet. Hier setzen die verschiedenen Projekte, die in Zusammenarbeit mit den Tafeln umgesetzt wurden, an.

Das Forschungsprojekt FINATA der Tafel-Akademie untersuchte den erschwerten Zugang zu erschwinglichen Lebensmitteln und leitet aus den Ergebnissen Maßnahmen für die Tafel-Arbeit vor Ort ab.

Das IN FORM-geförderte Projekt „Tafel is(s)t gesund und nachhaltig“ hat das Ziel, die Ernährungskompetenz von Tafel-Kundinnen und -Kunden sowie Tafel-Aktiven zu stärken. Hierfür wurden verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.

Das IN FORM-geförderte Projekt "KlimaFood" hat das Ziel, gesundheitsförderliche und klimafreundliche Ernährung alltagspraktisch zu vermitteln. Das Projekt will dabei vor allem die Menschen erreichen, die von Ernährungsbildung bisher zu selten profitieren.

 
 
(Soziale) Ernährungsunsicherheit unter Tafel-Kund:innen
 
Anja Simmet, Universität Hohenheim

 

Die Studie Food Insecurity Among Tafel Users (FINATA) ergab eine hohe Prävalenz der materiellen Ernährungsunsicherheit unter Tafel-Kund:innen. Doch was wissen wir über die soziale Dimension der Ernährungsunsicherheit und was können Tafeln zu deren Besserung beitragen? Der Beitrag stellt wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxisbeispiele vor und lädt zur Diskussion von Potentialen und Grenzen der Tafeln als Akteur in diesem Feld ein.

 

Tafel is(s)t gesund und nachhaltig

 

Christin Becker, Tafel-Akademie gGmbH, Deutschland,

 

Es werden Maßnahmen, Ergebnisse und Erkenntnisse des von IN FORM geförderten Projekts „Tafel is(s)t gesund und nachhaltig" vorgestellt. Im Rahmen des Projekts wurden Ernährungsbildungssseminare für Tafel-Kund:innen (Erwachsene und Kinder), Fachbegleitungen für Tafeln mit Essensangebot sowie Aktionen in Kooperation mit KlimaFood entwickelt und umgesetzt.

 

KlimaFood - Lebensweltorientierte klimafreundliche und gesundheitsfördernde Ernährungsbildung vulnerabler Bevölkerungsgruppen

 

Katrin Lütjen, Europa-Universität Flensburg

 

Das über dreijährige IN FORM-Projekt KlimaFood entwickelt und etabliert Ernährungsbildungsangebote, welche zu einer gesundheitsfördernden und klimafreundlichen Ernährungsweise aktivieren. Die praxisnahen und motivierenden Angebote sollen vulnerable Personen, wie Tafel-Kund*innen, in ihren Lebenswelten erreichen und sie bei der Gestaltung einer nachhaltigen Ernährung in ihrem Alltag unterstützen. Es werden Maßnahmen und Ergebnisse, u.a. aus der Zusammenarbeit mit der Tafel-Akademie, vorgestellt.

Themenfelder
  • Soziale Determinanten
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Dr. Anja Simmet
Universität Hohenheim
Mandy Oelke
Tafel Oschersleben/ DRK Kreisverband Börde e. V.
Thomas Caraballo Torres
Tafel Neumarkt
Katrin Lütjen
Europa-Universität Flensburg
Christin Becker
Tafel-Akademie gGmbH, Deutschland
Ulrike Johannsen
Europa-Universität Flensburg
Dr. Kristine Görgen
Tafel Deutschland e.V.
16:15 - 17:15

Prävention in der Pflege

Konferenzraum III

Einordnung und um Ableitungen aus bisher gewonnenen Erkenntnissen.

Impulsvortrag und Diskussion

Christine Witte, Barmer 

Themenfelder
  • Ältere Menschen
  • Versorgung, Selbsthilfe, Patientinnen und Patienten
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
Sprecher*innen
Christine Witte
BARMER
16:15 - 17:15

Auftaktveranstaltung Themenstrang Gesundheit - Umwelt und Klima

UBA Hörsaal

Die Folgen des Klimawandels, der Verschmutzungskrise und des Verlustes der Artenvielfalt sind gut bekannte Herausforderungen für die Gesundheit von Tier, Mensch und Natur. Was diese multiplen Herausforderungen vereint sind Ursachen der Ursachen: die Nutzung fossiler Energieträger, die zwar Wohlstand gebracht, aber gleichzeitig die Umwelt und unsere Gesundheit massiv zerstören und gefährden. In der Veranstaltung soll es darum gehen, die Folgen der „Fossilität“ für Public Health in Deutschland zu benennen und zukünftig Lösungswege für und mit Public Health Akteur:innen zu diskutieren, eine stärkere Rolle in der sozial-ökologischen Transformation beschreiten zu können

Themenfelder
  • H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Maike Voss
Centre for Planetary Health Policy
Prof.in Dr.in Dagmar Starke
Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen
16:15 - 17:15

Big Tobacco: Profits & Lies – Tabak oder Nachhaltige Entwicklung

Ausstellungsfläche

Die Ausstellung zeigt den Weg des Tabaks vom Saatbeet bis zur Kippe und beleuchtet die Auswirkungen der gesamten Produktions-/Konsumkette auf eine nachhaltige Entwicklung, über die gesundheitlichen Gefahren hinaus. Sie trägt zu einem umfassenderen Verständnis von Tabakkontrolle bei und kombiniert in ihren Lösungsvorschlägen die Ansätze der Verhaltens- und Verhältnisprävention. In Schulen (geeignet ab SEK I) hat sie sich als gute Informations- und Diskussionsquelle bewährt.

In unseren Workshops (12.00 - 13.00 Uhr und 16.15 - 17.15 Uhr) bieten wir eine Führung durch die Ausstellung mit dem Fokus auf die Umwelt- und Klimafolgen der Tabakindustrie. Im Anschluss klären wir Fragen und diskutieren darüber, wie die Inhalte der Ausstellung in die eigene Arbeit bzw. das eigene Umfeld der Teilnehmenden einfließen können und welche Formate bzw. Unterstützung sie dafür benötigen könnten.

Vorschau: https://unfairtobacco.org/big-tobacco-ausstellung/

Themenfelder
  • Globale Gesundheit
  • H2 - Gesundheitsfördernde Lebenswelten
  • Klima – Umwelt
Sprecher*innen
Sonja von Eichborn
Blue 21 / Unfairtobacco
17:15 - 17:45

Pause und Get Together

Wir lassen den ersten Kongresstag gesellig bei Suppe und Getränken ausklingen. Schließen Sie sich uns an, wir laden ein.

17:45 - 19:00

Get Together im Foyer

Ausstellungsfläche

Wir wollen den ersten Kongressabend entspannt miteinander ausklingen lassen.

17:45 - 19:15

Science Slam

Hörsaal A

Gute Wissenschaftskommunikation ist heutzutage wichtiger denn je. Aus diesem Grund
bieten wir auch dieses Jahr einen Science Slam an.

Die Studierenden (bis zum 1 Jahr nach Abschluss) werden Ihr Thema präsentieren und für Ihr Thema sensibilisieren. Auch dieses Jahr wird den Science Slam durch den den Profi Simon Hauser moderiert.

Was ist Science Slam?

Ursprünglich aus dem Poetry Slam entwickelt, geht es im Science Slam darum, die eigene Forschung unterhaltsam zu präsentieren. Der Science Slam steht zwischen Comedy und wissenschaftlichem Vortrag und bietet damit Unterhaltung für Menschen mit und ohne Vorkenntnisse. Der Slam soll Menschen eine Bühne eröffnen, die sich bislang nicht getraut haben ihre Inhalte vor (Fach-)Publikum zu präsentieren. Beim Science Slam werden keine Vorgaben zur Form der Darstellung gemacht. Die Slammenden (Vortragenden) sollen viel eher ermuntert werden, ausgefallene Aspekte zu integrieren, um das Publikum zu begeistern. Zudem kann die Vortragsweise von PowerPoint-Präsentationen über Requisiten bis hin zu Live-Experimenten reichen. Auf zu viele Details oder Fachvokabular sollte im Science Slam verzichtet werden.

 

Moderator: Simon Hauser - Hauser Kommunikation

Organisatorinnen: Anna Irshad - Berlin School of Public Health und Elsbeth Trouwborst - Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

Es gibt fünf Slamer*innen, die sich für ein Thema eingesetzt haben.

 

"being sustainable is smoging hot"

Slamerin: Jelena Schmidt - ISPO, Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung

 

“Der Staat ist krank! Es geht um mehr als die Maske!”

Slamerin: Marina Martin - Hochschule Zittau/Görlitz

 

“Über die, ohne uns”

Slamer: Yves Šir - Berlin School of Public Health

 

Einfach mal Zähne machen lassen - unversichert im Wunderland?

Slamerin: Anke Dickmann - Heinrich-Heine Universität Düsseldorf

 

Better safe than sorry?! Zur Risiko-Wahrnehmung unter COVID-19

Slamerin: Alisa Wenzel - IB Hochschule für Gesundheit und Soziales / BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin

 

Themenfelder
  • Von Studierenden für Studierende
  • Themenfeldübergreifende Veranstaltung
Sprecher*innen
M.A. Simon Hauser
Hauser Kommunikation
Jelena Schmidt
ISPO - Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Orga
Marina Martin
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Yves Šir
Gesundheitskollektiv Berlin e.V
Anke Dickmann
Institut für Allgemeinmedizin (ifam), HHU Düsseldorf
Alisa Wenzel
IB Hochschule für Gesundheit und Soziales
19:15 - 20:00

Kneipenabend für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Hörsaal A

Liebe Nachwuchswissenschaftler*innen, liebe Studierende,

habt ihr Lust, einen langen Kongresstag in gemütlicher Runde bei einem Kalt- oder Heißgetränk ausklingen zu lassen? Dann kommt zum Kneipenabend der Nachwuchs-AG der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) sowie der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS)! Wir treffen uns am 05.03. nach dem Science Slam um 19:15 Uhr auf dem Vorplatz des Henry Ford Baus und ziehen dann gemeinsam los. Meldet euch bei Interesse bitte bis zum 08. Februar 2024 unter nachwuchs@dgsmp.de an. Wir freuen uns auf euch!

Veranstaltungsort - Präsenzteil

Henry-Ford-Bau (FU Berlin)

Garystraße 35

14195 Berlin

 

Kontakt

Email: kongress[at]gesundheitbb.de

Tel: +49(0)30 44 31 90 73

Veranstaltungsort - Präsenzteil

Henry-Ford-Bau (FU Berlin)

Garystraße 35

14195 Berlin

 

Kontakt

Email: kongress[at]gesundheitbb.de

Tel: +49(0)30 44 31 90 73